Drama - Auf dem Weg
Der auch bei uns sehr erfolgreiche französische Reiseschriftsteller Sylvain Tesson („Der Schneeleopard“) erlitt betrunken einen schrecklichen Sturz aus großer Höhe, der ihm fast das Leben gekostet hätte. Bis dahin ein draufgängerischer Abenteurer, konnte er nun kaum noch laufen. Längst nicht richtig genesen machte er sich auf eine Wanderung quer durch Frankreich, 1300 Kilometer. Eine meist einsame Reise der Selbstheilung, die er in dem Buch „Auf versunkenen Wegen“ beschrieb.
Regisseur Denis Imbert hat das Werk in wunderbaren Landschaften verfilmt, mit einer nichtlinearen, interessanten Struktur auf drei Ebenen und mit dem eindrucksvollen Jean Dujardin („The Artistist“) in der Hauptrolle, der den stillen und intensiven Film über weite Strecken allein im Bild trägt. Wütend über die ungewohnte Schwäche, verzweifelt, aber auch offen und lernend, zeigt er Selbstüberwindung und Selbsterkenntnis und lässt das recht bedeutungsschwere Wabern des Kommentartextes zum Glück schnell vergessen.
Kritiker: Knut Elstermann