Open-Air - Phaidon

Globe Ensemble Berlin

Globe Phaidon
© Nanova Photography

Platon beschreibt in seinem berühmten Text „Phaidon“ den letzten Tag im Leben des Sokrates. Der Prozess gegen Sokrates wegen Gotteslästerung endete mit dem Urteil: Tod durch Gift. Eigentlich war es eine Intrige, die Sokrates in diese ausweglose Situation brachte. Sokrates sitzt also in der Todeszelle, soll am Abend hingerichtet werden und philosophiert mit seinen Freunden. Es wird mit strenger Logik über die Berechtigung der Todesangst diskutiert. Und man denkt nach, über den Begriff „Seele“ und was von den Überlieferungen zu halten sei, die über das Sein nach dem Tod berichten.

Sokrates ist in den Überlieferungen von Plato trotz der Klarheit seiner Erscheinung eine bis ins leibliche geheimnisvolle Gestalt von unverwüstlicher Gesundheit, vollkommener Bedürfnislosigkeit und erstaunlicher Trinkfestigkeit - wenn er zum Trinken gezwungen wird. Alles was Sokrates sagt, ist im Grunde unfasslich, was er sagt und tut scheint immer auch etwas anderes bedeuten zu können.

Anselm Lipgens und Uwe Neumann agieren äußerst aufgekratzt und angriffig. Kein weihevolles Reden. Dies entspräche auch dem historischen Platon nicht. Sie spielen Sokrates, spielen seine Freunde, seine Frau, einen Sklaven und den Beamten, der Sokrates den Giftbecher reicht und darüber weint. Ein Denk-Kampf. Aber auch ein Abend über den Witz bei Platon. Diese Arbeit ist auch für jeden Nichtphilosophen durchaus nachvollziehbar, spannend und vergnüglich. Das Denken wird auf nahezu erotische Art erlebbar gemacht.

Weitere Informationen gibt es unter globe.berlin

Das Stück wird auch am 11. Juli aufgeführt.