Uraufführung im Berliner Ensemble - Ich habe die Nacht geträumet

von Andrea Breth

Ich habe die Nacht getraeumet BE Jörg Brüggemann
Vorabfoto aus "Ich habe die Nacht geträumet" | © Jörg Brüggemann

Kurz nach dem ersten Lockdown entstand die Idee, einen musikalischen Theaterabend über die komisch absurden Seiten des Lebens zu erfinden. Was hat sich seitdem verändert, Frau Breth?

Die Ängste der Menschen nehmen täglich zu, ausgelöst vom Krieg in der Ukraine, den hohen Kosten und einer völlig ungewissen Zukunft. Dem eine Komödie entgegenzusetzen, war mir nicht mehr möglich. Die zunehmende Melancholie, die mich täglich mehr beschleicht, hat mich dazu veranlasst, mich den dunklen Seiten der Existenz zuzuwenden. Es werden kleine Szenen entstehen, teils musikalisch, teils poetisch, bedrohlich und voller Rätsel; Angsträume und Erinnerungsräume nicht realistischer Art.

Was träumen Sie?

Träume spiegeln ja mehr Gefühle und springen von da nach dort ohne weitere Erklärung. Diese Form interessiert mich zunehmend. Die Welt erklären können wir nicht, Botschaften aussenden auch nicht und die Menschen basteln offenbar freudvoll an ihrem Untergang. Ich werde mich hüten, meine Träume konkret zu veröffentlichen. Die Bühne ermöglicht es mir, mich dazu künstlerisch zu verhalten.

Und worin finden Sie Trost?

In der Stille in der übermäßig lauten Welt. Poesie.

ANDREA BRETH zählt zu den herausragendsten Theater- und Opernregisseur:innen ihrer Generation. Sie ist ein eigener Planet, auf dem Poesie und Fantasie sonderbare Bilder, Atmosphären, Geschichten und Figuren entstehen lassen. Nach "Drei Mal Leben" (2020) von Yasmina Reza inszeniert sie nun wieder am Berliner Ensemble.

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