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IMAGO/Jochen Eckel
"Hey, hey, hey, Taxi! 2" von Saša Stanišić, Nikolai Stanišić und Katja Spitzer © mairisch
mairisch

Favorit Buch - "Hey, hey, hey, Taxi! 2" von Saša Stanišić, Nikolai Stanišić und Katja Spitzer

Der "Taxistand" heißt so, weil da die Taxen auf einem Reifen stehen. Aber: Muss ein Taxi auf einem Reifen stehen können? Was, wenn es das nicht kann? Können denn alle Menschen auf einem Bein stehen? Muss man alles können, was andere können? Oder macht einen das, was man nicht kann, sogar besonders. Verbindet es uns mit anderen Menschen, die das auch nicht können? Herrlich fantasievoll und wunderbar menschenfreundlich kommen sie daher, die Geschichten in "Hey, hey Taxi 2", dem neuen Kinderbuch von Saša Stanišić, Nikolai Stanišić und Katja Spitzer. Mehr von radioeins-Literaturagent Thomas Böhm.

"Soledad" von Thorsten Nagelschmidt © S.Fischer
S.Fischer

Favorit Buch - "Soledad" von Thorsten Nagelschmidt

Die Fotografin Alena wird auf einer Kolumbienreise von ihrer Freundin nach einem Streit sitzengelassen. Sie beschließt, die Reise trotzdem fortzusetzen und fährt nach "Soledad", einer Ferienanlage, die von dem deutschen Rainer Nack betrieben wird. Rainer ist 70 und hat ein Leben voller Ereignisse hinter sich, die nicht weltbewegend waren, aber doch erzählt werden wollen. So wie auch Alena vieles Unbewältigte mich sich herumträgt.

Gesa Ufer und Marie Kaiser © radioeins/Schuster
radioeins/Schuster

Die Literaturagenten

Eine Kleinstadt in der Lausitz in den späten Nullerjahren. Jella und Yannick sind nach außen hin das perfekte junge Paar. Aus der ersten großen Liebe soll ein gemeinsames Leben werden: Doch es kommt zum Streit. Yannick nennt Jella "Hure", boxt sie in den Magen und würgt sie am Hals. Plötzlich findet sich die junge Frau auf der Polizeiwache wieder und erstattet Anzeige wegen häuslicher Gewalt. Die Literaturagentinnen sprechen mit der Cottbusser Autorin Ruth-Maria Thomas über ihren Roman "Die schönste Version", das Aufwachsen in der Lausitz und das Frauwerden. Außerdem entdecken wir den Berliner Buchladen "About Bookshops" und in der radioeins-Buchbehandlung empfiehlt Christian Koch den Roman "Gras", der Biologie und Spannung mischt.

"Die schönste Version" von Ruth-Maria Thomas (Buchcover) © Rowohlt Verlag
Rowohlt Verlag

Favorit Buch - "Die schönste Version" Ruth Maria Thomas

Eine Kleinstadt in der Lausitz in den späten Nullerjahren. Jella und Yannick sind nach außen hin das perfekte junge Paar. Aus der ersten großen Liebe soll ein gemeinsames Leben werden: Dinner mit befreundeten Pärchen. Gemeinsam Lasagne mit Zitronenpfeffer kochen. Und auf dem Balkon duftet es nach Minze. Doch es kommt zum Streit. Yannick nennt Jella "Hure", boxt sie in den Magen und würgt sie am Hals. Plötzlich findet sich die junge Frau auf der Polizeiwache wieder und erstattet Anzeige wegen häuslicher Gewalt. Zurück in ihrem alten Kinderzimmer fragt sich Jella, wie es soweit kommen konnte.

"Punk" vnon Eckhart Nickel © Piper Verlag
Piper Verlag

Favorit Buch - "Punk" von Eckhart Nickel

Stellen Sie sich eine Welt vor, in der Musik verboten ist. Ein weißes Rauschen überlagert alles und lullt alle in "Gleichmut" ein. Wer es doch wagt, Musik zu hören und von den Nachbarn belauscht wird, muss mit einer Polizeikontrolle rechnen. In seinem neuem Roman entwirft der Schriftsteller Eckart Nickel eine Zukunft, in der Musik wieder zur subversiven Kraft werden kann. Die subversiven Elemente kommen in einer Wohngemeinschaft zusammen.

"Nachspielzeit" von Jürgen Becker © Suhrkamp
Suhrkamp

Favorit Buch - "Nachspielzeit" von Jürgen Becker

Der Schriftsteller Jürgen Becker ist in diesem Sommer 92 Jahre alt geworden. Zu seinem Geburtstag erschien ein Band mit neuen Texten. Er heißt "Nachspielzeit" und enthält Gedichte, die geprägt sind von Abschied und Einsamkeit. Von der Trauer um die verstorbene Ehefrau, von der Erinnerung an ein Leben, das durch Kriegserfahrung geprägt war – und vom jahrzehntelangen Schreiben. radioeins-Literaturagent Thomas Böhm stellt Jürgen Beckers stilles Meisterwerk vor.

"Die Intuitionistin" von Colson Whitehead
Hanser

Schöner Lesen - "Die Intuitionistin" von Colson Whitehead

Die Buchhändler Empfehlung am heutigen Montag ist „Die Intuitionistin“ von Colson Whitehead. Lila May ist Fahrstuhlinspektorin, die erste Schwarze UND die Allerbeste in ihrem Job. Denn sie macht keine Fehler! Und trotzdem stürzt ein von ihr geprüfter Fahrstuhl in die Tiefe...

"Kälte" von Szczepan Twardoch (Buchcover) © Rowohlt
Rowohlt

Favorit Buch - "Kälte" von Szczepan Twardoch

"Bin ich noch ein Mensch?" - diese Frage stellt sich Konrad Widuch angesichts der Greueltaten, die er in seinem Leben miterlebt hat. Als Täter wie als Opfer: als junger Soldat auf einem deutschen Kriegsschiff im Ersten Weltkrieg. Als massakrierender Befehlshaber im russischen Bürgerkrieg. Als Gefangener im stalinistischen Gulag. Aus dem Gulag entkommen, flieht er ins ewige Eis des Polarkreises, schreibt dort seine Lebensgeschichte nieder; ein Zeugnis der unendlichen Gewalt des 20. Jahrhunderts.

"Das Verschwinden" von Sandra Newman (Buchcover) © Eichborn Verlag
Eichborn Verlag

Favorit Buch - "Das Verschwinden" von Sandra Newman

Es passiert an einem Augustabend um genau 19:14 Uhr. Von einer Sekunde auf die andere verschwinden auf der ganzen Welt alle Menschen mit einem Y-Chromosom. Jane ist mit ihrem Mann und ihrem Sohn auf einem Campingtrip in den Bergen Kaliforniens - als beide spurlos aus dem Zelt verschwinden. Tagelang sucht sie nach ihnen, bis sie das ganze Ausmaß des Verschwindens begreift. Doch dann tauchen verstörende Videos der verschwundenen Männer und Jungen auf und Jane muss sich fragen, was sie zu opfern bereit ist, um diese zurückzuholen. "Das Verschwinden" - so heißt der neue Roman von Sandra Newman. Literaturagentin Marie Kaiser hat ihn gelesen.

"Seinetwegen" von Zora del Buono © C.H. Beck
C.H. Beck

Favorit Buch - "Seinetwegen" von Zora del Buono

Vor 61 Jahren kam der Vater der Schweizer Schriftstellerin Zora del Buono bei einem Autounfall ums Leben. Sie selbst war damals noch ein Baby und hat keinerlei Erinnerungen an den Vater. Die Trauer der Mutter allerdings, ihr Schweigen und die große Leerstelle, die der junge charismatische Mann hinterlassen hat, waren immer präsent. Jetzt, als die demente Mutter ins Pflegeheim umzieht, beginnt die Tochter die Suche nach dem Mann, der den Autounfall vor über 60 Jahren verursacht haben soll. Lebt er noch? Wie ist er mit seiner Schuld umgegangen? "Seinewegen" hat Zora del Buono ihren autofiktionalen Roman genannt. radioeins-Literaturagentin Gesa Ufer hat ihn gelesen.

"James Baldwin - Der Zeuge" von René Aguigah (Buchcover) © C.H. Beck
C.H. Beck

Favorit Buch - "James Baldwin - Der Zeuge" von René Aguigah

"Du hast mir eine Sprache gegeben, in der ich wohnen kann", hat die schwarze Literaturnobelpreisträgerin Toni Morison einmal über den Schriftsteller James Baldwin gesagt. Baldwin war schwul und schwarz, und er beschrieb in seinen Romanen und Essays ein Amerika, das rassistisch und schwulenfeindlich war. Aufgewachsen in ärmlichen Verhältnissen in Harlem, ging er später nach Paris, setzte sich für Martin Luther King und Malcolm X ein und blieb - obwohl er selbst viel Gewalt und Hass erlebt hatte - immer voller Hoffnung auf eine bessere Welt.

"Die Yacht" von Anna Katharina Fröhlich © Friedenauer Presse
Friedenauer Presse

Favorit Buch - "Die Yacht" von Anna Katharina Fröhlich

Der Traum von Italien wird wahr für die junge Zeichnerin Martha Oberon aus London. Drei Monate möchte sie in der italienischen Stadt N. verbringen, um dort Malerei zu studieren. Martha genießt die Schönheit der Stadt, fühlt sich aber auch einsam. Bis sie den älteren Italiener Salvatore Spinelli trifft - einen Lebenskünstler und Menschenkenner, der am Rande der Armut lebt und dennoch vollkommen geschnittene weiße Anzüge trägt. Mit Spinelli macht sich Martha auf nach Sizilien - und verbringen den Sommer in einer mondänen Villa in illustrer Runde. Mit "Die Yacht" hat Anna Katharina eine Sommernovelle geschrieben, die uns viel über die Kunst und das Leben erzählt - radioeins-Literaturagentin Marie Kaiser hat "Die Yacht" gelesen.

"Bannmeilen" von Anne Weber © Matthes & Seitz Berlin
Matthes & Seitz Berlin

Favorit Buch - "Bannmeilen" von Anne Weber

Mit leisem Witz und großer Beobachtungsgabe öffnet sich Anne Weber in "Bannmeilen" dem Unvertrauten und Anderen mitten unter uns und entwirft damit nicht nur das Bild einer komplexen Freundschaft, sondern zugleich die Geschichte einer vielschichtigen Gesellschaft in der so noch nicht gesehenen Vorstadt der Liebenden. radioeins-Literaturagentin Marie Kaiser stellt das Buch vor.

Eine Frau surft auf einem Buch © imago images/Ikon Images/Jens Magnusson
imago images/Ikon Images/Jens Magnusson

Die Literaturagenten mit der Sommerbuch-Beratung

Endlich Sommer, endlich Ferien, endlich mal wieder ein richtig gutes Buch lesen. Wenn Sie sich auch schon in den Urlaub träumen, aber noch keine Idee haben, was genau Sie gern lesen würden, dann haben wir wieder was für Sie: Die radioeins Sommerbuch-Beratung! Ob spannender Page-Turner fürs Rumlungern am Pool, ob literarische Stadtführer, schöne Familiensaga für den Abend auf der Berghütte, Weltliteratur für den Brandenburger Campingurlaub, Gedichte für den Sommer auf Balkonien: Unsere Profis aus den Berliner Buchhandlungen haben passgenaue Tipps bei den Literaturagenten.

Thomas Böhm und Marie Kaiser © radioeins/Schuster
radioeins/Schuster

Die Literaturagenten

Psst, wir lesen – mit dieser Aktion versucht ein Berliner Gymnasium Jugendliche wieder ans Buch heranzuführen, indem sie ihnen Lesezeit schenkt. Außerdem sprechen die Literaturagenten über ein Buch, das sich am besten "Auf allen Vieren" lesen lässt – den neuen Roman von Miranda July.

Miranda July "Auf allen vieren"
KiWi

Favorit Buch - "Auf allen Vieren" von Miranda July

Eigentlich wollte Sie einfach nach New York fliegen und sich selbst eine schöne Woche mit Freundinnen schenken - zum 45. Geburtstag. Doch nach einem Gespräch auf einer Party, entscheidet sich die Frau spontan für ein Abenteuer. Sie will raus aus ihrer Komfortzone und plant einen Roadtrip von der Westküste der USA bis nach New York und wieder zurück. Ganz allein im Auto. Und auch wenn sie nicht weit kommen wird, erlebt sie doch das größte Abenteuer ihres Lebens. Mit "Auf allen Vieren" hat die Künstlerin, Filmemacherin und Schriftstellerin Miranda July einen Roman über Frauen geschrieben, die auf die Wechseljahre zusteuern- ein entwaffnend komischer und lebenskluger Roman über das Leben von Frauen jenseits der 40. Literaturagentin Marie Kaiser hat "Auf allen Vieren" gelesen.

"Das versteinerte Herz" von Abdulrazak Gurnah © Penguin

Favorit Buch - "Das versteinerte Herz" von Abdulrazak Gurnah

Als sein Vater die Familie verlässt, ist Salim sieben Jahre alt und weiß nicht, warum der Vater gegangen ist. Salim hält Kontakt zum Vater, bringt ihm Essen, Bücher. Doch zu einer Aussprache kommt es nie - der Vater wirkt wie von etwas Unaussprechlichem zum Schweigen gebracht. Als Salim sein Heimatland Sansibar verlässt, um mit seinem Onkel nach England zu gehen, sagt der Vater einen geheimnisvollen Satz zu ihm: "Die Liebe beginnt mit der Erinnerung an einen Segen." In seinem Roman "Das versteinerte Herz" beschäftigt sich Literaturnobelpreisträger Abdulrazak Gurnah einmal mehr mit Ereignissen, die ein Leben unwiderruflich prägen.

Thomas Böhm und Gesa Ufer © radioeins/Saupe
radioeins/Saupe

Die Literaturagenten live vom Berliner Bücherfest auf dem Bebelplatz

Das Berliner Bücherfest findet am kommenden Wochenende auf dem Bebelplatz in Berlin-Mitte statt. Dort, wo einst Bücher verbrannt wurden, wird die Literatur in all ihrer Lebendigkeit und Bedeutung gefeiert: Mit Lesungen, Buchpräsentationen und Ständen der Berliner Verlage. Mittendrin und als Livesendung "Die radioeins-Literaturagenten". Gesa Ufer und Thomas Böhm stellen am Sonntag, den 9. Juni 2024, ab 18 Uhr Neuerscheinungen vor und sprechen mit Gästen wie dem Schauspieler Robert Stadlober, der gerade mit einem Programm mit Texten von Kurt Tucholsky - einem verbrannten Dichter - unterwegs ist. Nicht nur für große Literatur ist Platz im Veranstaltungszelt auf dem Bebelplatz. Dass auch skurrile Ansätze zu erhellenden Erkenntnissen führen können, besprechen Gesa Ufer und Thomas Böhm mit den Autoren und Autorinnen einer Studie über Erotikshops in der Provinz. Kommen Sie am Sonntag vorbei oder schalten Sie radioeins ein.

Bücherfest auf den Bebelplatz © IMAGO / gezett
IMAGO / gezett

Favorit Buch - Bücherfest am Bebelplatz

Am Wochenende wird der Berliner Bebelplatz wieder zur größten Freiluft-Bibliothek der Stadt. Über 100 Stände, drei Bühnen und unterschiedlichste Formate machen das Berliner Bücherfest eigentlich schon zum Pflichtprogramm für alle Bücherfans. Die radioeins-Literaturagenten senden am Sonntag ab 18 Uhr live vom Bebelplatz und zwar mit tollen Gästen und auch gleich mehreren sehr guten Büchern im Programm. Warum Sie unbedingt dabei sein sollten, das sagt uns unsere Literaturagenten Gesa Ufer.

Natascha Freundel, Sven Regener, Lena Gorelik, Jella Haase und Thomas Böhm © Steffen Brück
Steffen Brück

Franz-Kafka-Abend: "Ein Käfig ging einen Vogel suchen"

radioeins und radio3 laden die Schriftstellerin Lena Gorelik, Schauspielerin Jella Haase sowie den Schriftsteller und Musiker Sven Regener zu einem ungewöhnlichen Kafka-Abend in den Großen Sendesaal des rbb. Vorgestellt wird der "komische Kafka" mit unerwarteten Wendungen, der Verkehrung ins Paradoxe und hintergründigem Humor. Am 3. Juni 1924 verstarb der Schriftsteller Franz Kafka. radioeins und radio3 widmen ihm am Vorabend seines 100. Todestags ein besonderes Programm.

Favorit Buch - "Windstärke 17" von Caroline Wahl

Ihr Debüt-Roman "22 Bahnen" war eine der Entdeckungen des vergangenen Jahres. Wochenlang stand die Geschichte um die beiden Schwestern Tilda und Ida, die bei ihrer alkoholkranken Mutter aufwachsen, auf den Bestsellerlisten und es gab jede Menge Preise. In ihrem neuen Buch erzählt Caroline Wahl, wie es weitergeht. Vor allem für Ida, 10 Jahre später, nachdem sie es ist, die die Mutter leblos in der Wohnung findet. Mit einem räudigen Hartschalenkoffer, ihrem MacBook, ein paar Lieblingsklamotten und einem dicken Klumpen aus Wut, Trauer und Schuldgefühlen geht sie zum Bahnhof und haut ab. Einfach weg. Ausgerechnet in einem Dorf auf der Insel Rügen kommt Ida an - in vielerlei Hinsicht.

Gesa Ufer und Marie Kaiser © radioeins/Schuster
radioeins/Schuster

Die Literaturagenten

Wir verraten ihnen, warum Sie auf keinen Fall die Deutschlandpremiere von Salman Rushdies neuem Roman "Knife" am Donnerstag verpassen sollten, werfen gemeinsam mit dem Berliner Comiczeichner Flix einen Bick in den neuen Band der Französischen Comic-Zeichnerin Catherine Meurisse und lassen unsere erfahrene Buchberatin Eleni Efthemiou aus der Kreuzberger Buchhandlung "Leseglück" walten. Wenn Sie außerdem wissen wollen, welches Buch die kanadische Musikerin Peaches nachhaltig beeindruckt hat, dann müssen Sie einfach diese Folge der Literaturagentinnen hören.

"Vor einem großen Walde" von Leo Vardiashvili © Claassen
Claassen

Favorit Buch - "Vor einem großen Walde" von Leo Vardiashvili

Als 1992 in Georgien der Bürgerkrieg tobt, flieht Saba mit seinem älteren Bruder Sandro und dem Vater Irakli nach England. Der Vater versucht, Geld zu verdienen, um die Mutter Eka nachzuholen – fällt jedoch auf einen Betrüger herein; verliert das mühsam Ersparte. Jahre später reist Irakli zurück nach Georgien. Und verschwindet. Sandro reist dem Vater nach – und verschwindet ebenfalls. Nun ist es an Saba, die Spur der beiden zu finden.

"Ich stelle mich schlafend" von Deniz Ohde © Suhrkamp
Suhrkamp

Die Literaturagenten

Nachbarn lauern überall, nicht nur im Mietshaus. Im Schrebergarten, am Strand oder im Flugzeug, wo Sitznachbarn im Kampf um die Armlehne zu erbitterten Feinden werden können. Die Literaturagenten holen sich bei Wladimir Kaminer Tipps für den richtigen Umgang mit der Nachbarschaft, denn er hat gemeinsam mit Martin Hyun eine "Gebrauchsanweisung für Nachbarn" geschrieben. Außerdem stellen wir Deniz Ohdes neuen Roman "Ich stelle mich schlafend" vor und suchen in der "Buchbehandlung" das perfekte Buch für radioeins-Hörerin Alexandra.

"Ich stelle mich schlafend" von Deniz Ohde © Suhrkamp
Suhrkamp

Favorit Buch - "Ich stelle mich schlafend" von Deniz Ohde

"Ich stelle mich schlafend" von Deniz Ohde erzählt von den dunklen Seiten einer Liebe – und die Geschichte einer Befreiung. Ein eindringlicher Roman über den Versuch einer Auslöschung und über die Frage, ob es eine Berührung gibt, die den Kern eines Menschen unwiederbringlich verändert. radioeins-Literaturagentin Marie Kaiser hat "Ich stelle mich schlafend" gelesen und stellt das Buch weiter vor.

Thomas Böhm und Gesa Ufer © radioeins/Saupe
radioeins/Saupe

Die Literaturagenten

Als Ende der neunziger Jahre die Flipper aus Kneipen, Spielhallen und Discos verschwanden, fiel Andreas Bernhard der Abschied schwer. Die Ära der funkelnden, klackernden Zeittotschläger beschreibt der Kulturwissenschaftler jetzt in "Der Trost der Flipper". Elias Hirschl nimmt uns mit nach "Staublunge", einem Ort, an dem früher echte Kohle gescheffelt wurde und heute Kohle in dubiosen Content-Farmen verdient wird, die sinnfreie Inhalte in den digitalen Orbit schießen. Eine aberwitzige, "postironische" Dystopie ist sein Roman "Content", für die Literaturagenten ein klarer "Favorit Buch".

"Content" von Elias Hirschl
Hanser

Favorit Buch - "Content" von Elias Hirschl

Weit entfernt scheint der Weltuntergang nicht im neuen, schwer dystopischen Roman "Content" des Wiener Schriftstellers Elias Hirschl. Im Mittelpunkt steht eine namenlose Freelancerin, die in einer Content-Farm sinnfreie Inhalte fürs Netz produziert. "Listicles" zum Beispiel wie diese: "Die Top 15 der tödlichsten Flugzeugabstürze", "die 7 gruseligsten iranischen Volksmärchen" oder "die drei besten Arten deinen Tod vorzutäuschen". Als eines Tages die Social-Media-Konten der jungen Frau gehackt werden, kapert das Internet ihr Leben und verwandelt es in eine große Fake-Story. Gesa Ufer hat Elias Hirschls Roman "Content" gelesen.

Rocko Schamoni Foto Dorle Bahlburg
Dorle Bahlburg

Die Schöne Lesung - Rocko Schamoni: "Pudels Kern"

Vor zwanzig Jahren erzählte Rocko Schamoni die Geschichte eines Dorfpunks, der aus der Einöde ausbrechen muss. Es war seine eigene Geschichte und "Dorfpunks" wurde ein Bestseller. In seinem neuen Roman "Pudels Kern" kehrt Schamoni nun zurück zu seinen Anfängen und erzählt, was danach geschah.

"Pudels Kern" von Rocko Schamoni
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Favorit Buch - "Pudels Kern" von Rocko Schamoni

Im Roman "Dorfpunks" - erzählte Rocko Schamoni 1994 von seiner eigenen Jugend auf dem Dorf in Schleswig Holstein, wo er immer wieder aneckte und unter dem Künstlernamen Roddy Dangerblood in einer Punkband spielte. 20 Jahre später erfahren wir jetzt, was passierte, als der Dorfpunk in die große Stadt kam. Im neuen Roman "Pudels Kern" begleiten wie ihn nach Hamburg, wo er sich in Rocko Schamoni umbenennt und Künstler und Musiker wird, mit Bands wie den Goldenen Zitronen auftritt und mit Schorsch Kamerun den Golden Pudel Club betreibt. Und mit Heinz Strunk und Jacques Palminger das legendäre Telefonstreich-Trio Studio Braun gründet. Am Sonntagabend stellt Rocko Schamoni "Pudels Kern" bei der Schönen Lesung im Großen Sendesaal des RBB vor - und Literaturagentin Marie Kaiser hat die "Dorfpunks"-Fortsetzung gelesen.

Gesa Ufer und Marie Kaiser © radioeins/Schuster
radioeins/Schuster

Die Literaturagenten

"Lass uns nicht von Sex reden" textete die Band Blumfeld vor über 30 Jahren. Bis heute scheint das Sprechen und Schreiben über weibliche Lust und weibliches Begehren vermintes, schambesetztes Gelände. Das feministische Literaturkollektiv "Liquid Center" setzt der Sprachlosigkeit jetzt seinen Kollektivroman "Wir kommen" entgegen, und darüber sprechen wiederum wir - mit der Schriftstellerin Elisabeth R. Hager vom "Liquid Center".

Über 40 und kein Kind? Noch so ein Stigma für weibliche Teilnehmerinnen! Stefanie de Velascos "Das Gras auf unserer Seite" ist unser Favorit Buch in dieser Woche, eine Hommage an das Leben ohne Kind, dafür aber mit guten Freundinnen und Hund.

Der Gedichtband des Monats April erinnert an die im Februar verstorbene Büchner-Preisträgerin Elke Erb: "Das ist hier der Fall" heißt die von Steffen Popp und Monika Rinck herausgegebene Gedichtanthologie, die 2020 bei Suhrkamp erschien und einen Querschnitt aus 50 Jahren Dichtung der großen Elke Erb bietet.

"Das Gras auf unserer Seite" von Stefanie de Velasco © Kiepenheuer&Witsch
Kiepenheuer&Witsch

Favorit Buch - "Das Gras auf unserer Seite" von Stefanie de Velasco

Das Gras auf der anderen Seite ist bekanntlich immer grüner – nicht so für die drei Berliner Freundinnen Grit, Kessie und Charly. Dabei entsprechen die Freundinnen in einer Hinsicht gar nicht den gesellschaftlichen Erwartungen; obwohl die drei nämlich stramm auf die 50 zugehen, hat keine von ihnen ein Kind. Und noch nicht einmal einen Kinderwunsch. Dramen gibt es dennoch genug im Leben von Kessie, Grit und Charly: ob demenzkranke Mutter, verhaltensauffälliger Hund, anhänglicher Ex oder eben doch: eine ungewollte Schwangerschaft. „Das Gras auf unserer Seite“ hat die Berliner Schriftstellerin Stefanie de Velasco ihren neuen Roman genannt. Radioeins-Literaturagenten Gesa Ufer hat ihn gelesen.

"Demon Copperhead" von Barbara Kingsolver
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Favorit Buch - "Demon Copperhead" von Barbara Kingsolver

"Mein Rat an jedes Kind, das diese Möglichkeit hat: Nimm deine süße Kindheit und lauf. Versteck dich. Liebe sie, sosehr du nur kannst. Denn eines Tages wird sie dich verlassen und nicht zurückkehren." Das sind die Worte eines Kindes, dem die Kindheit gestohlen wird. Damon Fields kommt in einem Wohnwagen in Lee County in Virginia zur Welt. Als Sohn einer Teenager-Mutter, für die er als Kind schon sorgen muss, weil sie immer wieder den Drogen verfällt. Wegen seiner roten Haare bekommt er den Spitznamen "Demon Copperhead" - Dämon Kupferkopf.

"Trophäe" von Gaea Schoeters
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Favorit Buch - "Trophäe" von Gaea Schoeters

In der kommenden Woche findet die Leipziger Buchmesse statt, diesmal mit dem Gastlandschwerpunkt Niederlande und Flandern. Ein Buch von dort, das schon jetzt groß gefeiert wird, das ist Gaea Schoeters Roman "Trophäe". Es geht um den steinreichen, amerikanischen Großwildjäger Hunter White, der nach Afrika reist, um endlich, seine Big 5 vollzumachen. Die fünf großen Tiere Afrikas. Diesmal soll ein seltenes Spitzmaulnashorn dran glauben. Als aber Hunter ein paar Wilderer in die Quere kommen, reift der Plan in ihm, eine Spezies mehr in seine Trophäensammlung aufzunehmen. „Trophäe“ heißt auch der Roman der flämischen Autorin Gaea Schoeters, radioeins Literaturagentin Gesa Ufer hat das Buch gelesen.

"Das späte Leben" von Bernhard Schlink © Diogenes
Diogenes

Favorit Buch - "Das späte Leben" von Bernhard Schlink

In Bernhard Schlinks Roman "Das späte Leben" denkt der Bestseller-Autor über den Abschied von der Familie und den Tod nach. radioeins-Literaturagentin Marie Kaiser hat "Das späte Leben" gelesen und stellt das Buch vor.

"Im Krieg" von Nora Krug © Penguin Verlag
Penguin Verlag

Favorit Buch - "Im Krieg" von Nora Krug

Als der Krieg in der Ukraine aufbricht, nimmt die in New York lebende Illustratorin und Autorin Nora Krug Kontakt zu einer ukrainischen Journalistin und einem russischen Künstler auf. So entsteht ein Briefwechsel, in dem die Ukrainerin und der Russe über ihren Alltag berichten: über die Versuche, ihre Kinder vor dem Krieg in Sicherheit zu bringen. Über die psychologischen Folgen des Kriegszustands. Über das Bild, das die Menschen in Russland und der Ukraine voneinander haben. "Im Krieg. Zwei Illustrierte Tagebücher aus Kiew und St. Petersburg" heißt Nora Krugs Buch, radioeins-Literaturagent Thomas Böhm stellt es vor.

Gesa Ufer und Marie Kaiser © radioeins/Schuster
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Die Literaturagenten

Die Literaturagenten lassen sich Geschichten rückwärts erzählen, tauchen ein in "Schwarze Gedanken" und lernen die unbekannten Frauen der "Gruppe 47" kennen.

Iris Wolff "Lichtungen"
Klett-Cotta

Favorit Buch - "Lichtungen" von Iris Wolff

In einem kleinen Dorf im Norden Rumäniens wachsen sie gemeinsam auf - der Junge Lev und das Mädchen Kato. Seit Kindertagen teilen sie eine ganz besondere Verbindung. Doch durch die Öffnung der europäischen Grenzen Anfang der 1990er Jahre trennten sich ihre Wege. Lev bleibt in Rumänien; arbeitet in einem Sägewerk. Kato zieht es in den Westen. Als Straßenmalerin ist sie immer unterwegs in Europa und schickt Lev selbst gezeichnete Postkarten in die alte Heimat. Als Lev eine Postkarte bekommt auf der nur drei Worte stehen: "Wann kommst du?", sehen sich beide nach Jahren in Zürich wieder. In ihrem neuen Roman "Lichtungen" erzählt Iris Wolff die Geschichte von Kato und Lev rückwärts. Literaturagentin Marie Kaiser hat "Lichtungen" gelesen.

Die Literaturagenten

Die Literaturagenten

Heute nimmt uns Erdmöbel-Frontmann Markus Berges mit in seine westfälische Heimat in den 80er Jahren: Berges dritter Roman "Irre Wolken" um einen 19jährigen, der seine erste große Liebe ausgerechnet beim Freiwilligen Sozialen Jahr in der Psychiatrie kennenlernt, ist unser Favorit Buch in dieser Woche. Der Frühling liegt schon so ganz sachte in der Luft, da kommt Katrin de Vries' Gartenbuch "Ein Garten offenbart sich" gerade recht. Außerdem empfiehlt uns der isländisch-deutsche Schriftsteller und Übersetzer Kristof Magnusson die im vergangenen Jahr verstorbene italienische Schriftstellerin und "linke Lichtgestalt" Michela Murgia und ihren nachgelassenen Erzählungsband "Drei Schalen". Ohrenzeugin oder -zeuge einer neuen Buchbehandlung werden Sie natürlich auch!

Irre Wolken von Markus Berges
Rowohlt

Favorit Buch - "Irre Wolken" von Markus Berges

1986 - das war weltpolitisch betrachtet, ein Jahr der Katastrophen: Bei der Explosion der US-Raumfähre „Challenger“ stirbt die siebenköpfige Besatzung, in Schweden wird Ministerpräsident Olof Palme erschossen, und im Kernkraftwerk Tschernobyl kommt es zum Super-Gau. Im Jahr 1986 ist der Ich-Erzähler im neuen Roman von Erdmöbel-Frontmann Markus Berges 19 Jahre alt, ein schüchterner übergewichtiger Typ, der in der westfälischen Provinz lebt und in diesem einen Jahr sehr viele Höhen und Tiefen erleben wird: den ersten Job, die erste Band und erste, sehr verwirrende Liebe. „Irre Wolken“ heißt der Roman von Marcus Berges. Gesa Ufer hat ihn gelesen.

"Judenhass" von Michel Friedman © Berlin Verlag
Berlin Verlag

Favorit Buch - "Judenhass" von Michel Friedman

Michel Friedman setzt sich in seinem neuen Buch "Judenhass" in bewegenden und zugleich analytisch scharfen Texten mit dem Antisemitismus und dessen Wurzeln auseinander. Am kommenden Samstag stellt Michel Friedman sein Buch im großen Sendesaal des rbb in einer Deutschlandpremiere vor. radioeins-Literaturagent Thomas Böhm hat es für uns gelesen.

Thomas Böhm und Marie Kaiser © radioeins/Schuster
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Die Literaturagenten

Frank Kafka als Berliner Nachbar? Unvorstellbar? Nein: Realität. Im Herbst 1923 zog Kafka nach Berlin-Steglitz und lebte zum ersten Mal in seinem Leben mit einer Frau zusammen: Dora Diamant. Ein spätes Glück - war er doch unheilbar an Tuberkulose erkrankt. Was er in Berlin schrieb, klären die Literaturagenten. Dazu: "Simpsonswolken" im Gedichtband des Monats, ein Wirkungstreffer von Zeruyah Shalev und die Buchbehandlung - das richtige Buch für jede Lebenslage.

Anders leben. Franz Kafka und Dora Diamant © ebersbach & simon
ebersbach & simon

Favorit Buch - "Anders leben. Franz Kafka und Dora Diamant" von Dieter Lamping

"So zarte Hände und sie müssen so blutige Arbeit verrichten." Mit diesem Satz begann die Liebesgeschichte zwischen Franz Kafka und Dora Diamant. Dora Dimant war, so der Literaturwissenschaftler Dieter Lamping, die einzige Frau, die Franz Kafka geliebt hat. Und mit der er ein halbes Jahr zusammenlebte: in Berlin-Steglitz und Zehlendorf. In seinem Buch "Anders leben" schreibt Lamping über Kafkas Berliner Monate, eine Zeit, in der Kafka das Schriftstellerleben führte, das er sich immer gewünscht hatte. radioeins-Literaturagent Thomas Böhm hat das Buch gelesen und erzählt von Kafkas spätem Glück.

Gesa Ufer und Marie Kaiser © radioeins/Schuster
radioeins/Schuster

Die Literaturagenten

Die Literaturagenten entdecken mit "Nicht ich" das Debüt von Zeruyah Shalev und suchen in der radioeins-Buchbehandlung das perfekte Buch für multiple Lebenskrisen.

"Nicht ich" von Zeruya Shalev
Berlin Verlag

Favorit Buch - "Nicht ich" von Zeruya Shalev

Eine Frau verlässt Kind und Mann. Für einen Geliebten, der eine Enttäuschung ist, weil er stets so müde ist, dass er nach einer Viertelstunde direkt wieder einschläft. Die namenlose Erzählerin bereut. Sie erstickt in Schuldgefühlen. Bewegt sich am Rande des Wahnsinns. Und fürchtet, dass ihre Tochter von Soldaten aus dem Kindergarten entführt wird. "Nicht ich" - so heißt der Debütroman von Literaturstar Zeruya Shalev, der 1993 in Israel veröffentlicht wurde und für einen Literaturskandal gesorgt hat. 30 Jahre später erscheint er nun zum ersten Mal auf Deutsch. Literaturagentin Marie Kaiser hat "Nicht ich" gelesen.

Favorit Buch

Favorit Buch - "Die Stadt und ihre ungewisse Mauer" von Haruki Murakami

Eine acht Meter hohe Mauer umgibt die namenlose Stadt. Niemand darf sie verlassen, wer hinein möchte, muss am Stadttor seinen Schatten abgeben. Die Menschen in der Stadt leben nicht nur ein schattenloses, sondern auch ein traumloses Leben. Nur in den Archiven der bücherlosen Bibliothek warten alte Träume darauf, dass ein Traumleser kommt, um sie zum Leben zu erwecken. "Die Stadt und ihre ungewisse Mauer" - so heißt der neue Roman von Haruki Murakami, der gerade zum 75. Geburtstag des japanischen Bestsellerautors auf Deutsch erschienen ist. Literaturagentin Marie Kaiser das Buch gelesen.

"Irgendetwas dazwischen" von Odile Kennel © Verlagshaus Berlin
Verlagshaus Berlin

Favorit Buch - Gedichtband: "Irgendetwas dazwischen" von Odile Kennel

"Irgendetwas dazwischen" heißt der Gedichtband von Odile Kennel, ein sehr treffender Titel, denn die Gedichte der in Berlin lebenden Lyrikerin und Übersetzerin sind oft im "Dazwischen" angesiedelt: zwischen Liebenden, zwischen den Sprachen, zwischen den Kulturen. Dabei schlägt Odile Kennel mal laute, mal übermütige, mal leise-melancholische, mal feministische Töne an. Ausgestattet ist das Buch mit aufwendigen Illustrationen von Anja Nolte. Ein immer wieder überraschendes, poetisches Prachtstück – und der erste "radioeins Gedichtband des Monats" im Jahr 2024. Unser Literaturagent Thomas Böhm stellt ihn vor.

Thomas Böhm und Marie Kaiser © radioeins/Schuster
radioeins/Schuster

Die Literaturagenten

Vor genau 700 Jahren - am 8. Januar 1324 – starb "der größte Reisende der Welt": Marco Polo. Die Literaturagenten stellen Polos Buch über die "Wunder der Welt" vor. Die Wunder des Alltäglichen fängt Literaturnobelpreisträger Orhan Pamuk in seinem einzigartigen Tagebuch ein, das er schon als Kind begann und über das er im Interview ausführlich Auskunft gibt. Weitere Gäste: Sven Regener, im Gespräch über Franz Kafka und Odile Kennel, Autorin des radioeins-Gedichtbandes des Monats: "Irgendwas dazwischen".

"Il Milione" von Marco Polo
Manesse

Favorit Buch - "Il Milione" von Marco Polo

Vor fast 700 Jahren – am 8. Januar 1324 – verstarb Marco Polo, „der größte Reisende aller Zeiten“, wie Alexander von Humboldt ihn nannte. Marco Polos Bericht über seine Erkundungen, die ihn bis nach China führten – veröffentlicht im späten 13. Jahrhundert unter dem Titel „Il Milione“ – hatte eine immense Wirkung, inspirierte z.B. Christopher Kolumbus zu seinen Entdeckungsreisen. „Il Milione“ enthält Beschreibungen von Städten und von historischen Ereignissen, aber auch Wunder- und Abenteuergeschichten, beschreibt Weltgegenden, die in Europa bis dahin wenig bekannt waren – von ihren Handelswaren bis zu den Tieren, die dort leben, wie dem Einhorn. Unser Literaturagent Thomas Böhm hat die Neuausgabe von „Il Milione“ gelesen.

"Shy" von Max Porter © Kein&Aber
Kein&Aber

Favorit Buch - "Shy" von Max Porter

Shy ist das, was man einen „Systemsprenger“ nennt. Was Shy mit seinen 16 Jahren schon alles gemacht hat: „gesprayt, gekokst, geraucht, geflucht, gestohlen, gestochen, geschlagen, gelauert, Reißaus genommen, einen Escort geschrottet, einen Laden zerlegt, ein Haus verwüstet, eine Nase gebrochen, den Finger seines Stiefvaters durchstochen.- In seinem neuen Buch schlüpft der Britische Autor Max Porter in den Kopf von Shy und beschreibt nur eine Nacht in dessen Leben, die vielleicht alles verändert. radioeins Literaturagentin Gesa Ufer hat „Shy“ gelesen.

Eine Frau hält ein Weihnachtsgeschenk hoch © imago/PhotoAlto
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Favorit Buch - Geschenk-Tipps für Literaturliebhaber

Sachbücher, Politthriller, Kochanleitungen, Lyrikbände, Fortsetzungsromane, Geschichten für Kinder, Kunstbände ... Bücher sind eines der beliebtesten Weihnachtsgeschenke. Doch viele Menschen möchten nicht "nur" ein Buch schenken. Weil ihnen das als Geschenk zu unspektakulär vorkommt. Für diese Wohlmeinenden, die gern ein Buchgeschenk mit einem Extra ausstatten, hat unser Literaturagent Thomas Böhm drei Empfehlungen.

"Kellerassel" von Regina Nössler, "Alles Schweigt" von Jordan Harper und "Aus der Balance" von Megan Abbott © Konkursbuch/Ullstein/Pulp Master
Konkursbuch/Ullstein/Pulp Master

Schöner Lesen - Die drei besten Krimis des Jahres

Die letzte Ausgabe der radioeins Bücherliste ist auch 2023 für die "Krimis des Jahres" reserviert. Wie immer wohl sortiert und kritisch gelesen durch unsere Krimi-Fachkraft der Herzen, Christian Koch aus dem "Hammett" in Kreuzberg. Aufs Treppchen geschafft haben es zu ehrgeizige Spitzentänzer, eine Trouble Shooterin aus Hollywood und kriminelle Berliner Kellerasseln. Warum diese 3 Titel das Weihnachtsfest NOCH spannender machen, erzählt uns Christian Koch aus dem "Hammet".

"Der Spurenfinder" von Johanna, Luise und Marc-Uwe Kling
Ullstein

Favorit Buch - "Der Spurenfinder" von Johanna, Luise und Marc-Uwe Kling

Elos von Bergen hat sich mit seinen Kindern Ada und Naru nach Friedhofen zurückgezogen, einem Ort, der am Ende der Welt liegt und an dem angeblich nichts passiert. Genau deshalb ist Elos nach Friedhofen gekommen, denn er ist Spurenfinder und bei seinem letzten, ungelöst gebliebenen Fall wurden er und die Kinder beinahe getötet. Doch wie es scheint, hat nicht nur Elos das verschlafene Dorf als Rückzugsort gewählt. Eines Tages offenbart der Dorfvorsteher ungeahnte Fechtkünste und im Wald taucht ein schreckliches Monster auf.

"Mehr Zuversicht wagen" von Carsten Brosda © Hoffmann und Campe
Hoffmann und Campe

Die Literaturagenten

Warum sind Geschichten wichtig in der Politik? Und wie können Geschichten erzählt werden, dass sie Zuversicht verbreiten? Darüber reden die Literaturagenten mit dem Hamburger Kultursenator Carsten Brosda. Außerdem sprechen Sie mit einem Autor, der seine Kindheit auf einer Raubritterburg im Wendtland verbracht hat, was wir aus dieser Kindheit über die Gegenwart lernen können. Dazu: Ein Wirkungstreffer von Historiker Sir Christopher Clark und Weihnachten aus tierischer Perspektive.

"Nachhausekommen" von Jan Peter Bremer
Piper

Favorit Buch - "Nachhausekommen" von Jan Peter Bremer

Das Wendland in den 70er Jahren. In einem idyllisch gelegenen Fachwerkschlösschen wächst ein Junge auf. Der Vater ist ein erfolgreicher Berliner Maler, der regelmäßig Besuch von seinen Freunden aus der Kunstszene bekommt. Deren Treiben beschäftigt den Jungen wenig. Er ist damit beschäftigt, einen Weg ins Leben zu finden. Ein Leben, das für ihn voller Probleme ist: Lesen und Schreiben bereiten ihm Schwierigkeiten. In der Schule ist er nicht nur deshalb ein Außenseiter. Die anderen Kinder schikanieren ihn wegen seines lockigen Haares, und weil seine Eltern von den Dorfbewohnern für pervers und für Terroristen gehalten werden.

Thomas Böhm und Gesa Ufer © radioeins/Saupe
radioeins/Saupe

Die Literaturagenten

Ihr Buch "Lolita lesen in Teheran" war ein Weltbestseller. Darin erzählt die in Teheran geborene Azar Nafisi, wie sie als Professorin von der Universität verwiesen wurde, weil sie keinen Schleier im Unterricht tragen wollte. Sie wählte die Literatur als Mittel des Widerstands gegen das Regime – und gründete einen Lesekreis, in dem westliche Literatur gelesen wurde. Die Literaturagenten sprechen mit Azar Nafisi über ihr neues Buch "Lese gefährlich". Dazu ein Wirkungstreffer des diesjährigen Buchpreisträgers Tonio Schachinger und die Vorstellung des neuen Roman von Barbi Marković mit dem kuriosen Titel "Minihorror".

"Radio Sarajevo" von Tijan Sila © Hanser Literaturverlage
Hanser Literaturverlage

Favorit Buch - "Radio Sarajevo" von Tijan Sila

"Sarajevo fühlte sich an wie ein schwarzer Wald, der Tod als ein Jäger und ich fühlte zum ersten Mal das, was ich erst Jahre später in Deutschland in Worte zu fassen schaffte: Ich fühlte, dass zu leben vor allem bedeutete Grauen auszuhalten." Tijan Sila ist erst 10 Jahre als der Krieg in seine Heimatstadt Sarajevo einfällt und aus der Perspektive eines Kindes erlebt er drei Jahre lang, wie dieser Krieg erst Hunger und Kälte, dann Verrohung, Gewalt und Tod bringt. Und wie dieser Krieg nie wieder ganz verschwinden wird, selbst dann nicht, als offiziell längst wieder Frieden herrscht. "Radio Sarajevo" heißt das neue Buch des 1994 mit seiner Familie nach Deutschland geflüchteten Schriftstellers. Gesa Ufer hat es gelesen.