Zwölf Uhr mittags - Felix Kammerer über "Eden"

Schauspieler Felix Kammerer ("Im Westen nichts Neues") © radioeins
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Schauspieler Felix Kammerer ("Im Westen nichts Neues") | © radioeins Download (mp3, 26 MB)

"Eden" von Ron Howard ist ein Film, der mehr ist als nur ein Abenteuerdrama auf einer exotischen Insel. Es ist eine tiefgründige Auseinandersetzung mit der menschlichen Natur, der Suche nach einem besseren Leben und den Gefahren von Ideologien. Die Geschichte um Dr. Friedrich Ritter und seine gescheiterte Kolonie auf den Galapagos-Inseln bleibt nicht nur spannend und visuell beeindruckend, sondern regt auch zum Nachdenken über die sozialen und politischen Strukturen unserer eigenen Gesellschaft an. Knut Elstermann hat mit dem Schauspieler Felix Kammerer ("Im Westen nichts Neues") über "Eden" gesprochen.

"Eden" – Ein Film über eine wahre Geschichte, die keine Drehbuchidee hätte erfinden können

Aktuell läuft der Film "Eden" in den Kinos, der auf einer wahren und erstaunlichen Geschichte basiert. Diese Geschichte ist so außergewöhnlich, dass sie fast wie aus einem Drehbuch wirken könnte. Der Film von Ron Howard erzählt uns von einem berühmten Philosophenarzt, Dr. Friedrich Ritter, und seiner Reise auf eine abgelegene Insel zwischen den beiden Weltkriegen. Die Insel bildet dabei eine Art Oase, aber auch ein Spiegelbild der Gesellschaft draußen.

Die Geschichte hinter "Eden"

Der Film spielt in den 1920er Jahren und dreht sich um die Gründung einer Kolonie auf den Galapagos-Inseln, die eine faszinierende Mischung aus Utopie und gescheitertem Experiment darstellt. Dr. Ritter, ein charismatischer, aber auch durchgeknallter Mann, gespielt von Jude Law, hat mit seinen Visionen eine Gruppe von Menschen um sich versammelt. Die Geschichte berührt Themen von Selbstbetrug und großen, aber letztlich gescheiterten Träumen. Im Mittelpunkt der Dreierkonstellation steht eine Baronin, gespielt von Annadie Amers, die auf der Insel ein Hotel bauen möchte – ein völlig verrückter Plan, der die Grenzen der Realität verschwimmen lässt.

'Im Westen nichts Neues' hat erstmal die Aufmerksamkeit generiert, und jetzt muss ich mich aber da auch beweisen."

Felix Kammerer

Felix Kammerer und die Herausforderung des Films

Im Film spielt Felix Kammerer die Rolle von Rudolf Lorenz, einem jungen Mann, der auf der Suche nach Sinn und Erfüllung ist. Kammerer ist durch seine Hauptrolle in "Im Westen nichts Neues" bekannt geworden und spricht im Interview auf radioeins über die Herausforderungen, die dieser neue Film mit sich brachte. Besonders hebt er die physische Belastung hervor, die die Dreharbeiten auf der Insel mit sich brachten. Die Schauspieler mussten sich oft in schwierigen Bedingungen durchschlagen, was dem Film eine zusätzliche Authentizität verleiht.

Die Beziehung von Kunst und Geschichte

Das Besondere an "Eden" ist die Art und Weise, wie der Film die gesellschaftlichen und politischen Strömungen der damaligen Zeit thematisiert. Kammerer betont, dass der Film auch eine Reflexion über die Nachwirkungen des Ersten Weltkriegs und die Unsicherheit der Generation nach dem Krieg ist. Die Charaktere auf der Insel befinden sich in einer Art "luftleeren Raum", wo sie nach einem neuen Sinn suchen und sich in den äußeren Grenzen der Gesellschaft verlieren. Dieser Aspekt ist auch ein Spiegelbild der Zeit, in der das Experiment von Dr. Ritter und seinen Anhängern stattfindet.

"Eden" als Spiegelbild einer zerrissenen Gesellschaft

Obwohl der Film vor einer atemberaubenden Kulisse spielt, ist seine Botschaft keineswegs idyllisch. Die Geschichte des aufkeimenden Chaos in dieser kleinen Kolonie spiegelt die größeren politischen und gesellschaftlichen Spannungen der damaligen Zeit wider. Dr. Ritter, als charismatischer Führer dieser Gruppe, erinnert an die verführerischen, aber gefährlichen Elemente des Faschismus und der Manipulation. Der Film zeigt auf, wie schnell Demokratie und gesellschaftliche Normen in einer Zeit der Unsicherheit in Gefahr geraten können.

Das Zusammenspiel von Theater und Film

Felix Kammerer, der auch am renommierten Burgtheater in Wien spielt, spricht außerdem über seine Reise als Schauspieler und wie er von der Theaterbühne in die Welt des Films übergegangen ist. Während er seine Zeit auf der Bühne liebt, fühlt er sich derzeit eher dem Film zugewandt, besonders nach seinem Erfolg in "Im Westen nichts Neues". Auch wenn das Theater weiterhin ein wichtiger Bestandteil seines Schaffens ist, hat der Film für ihn inzwischen an Bedeutung gewonnen.

Ausblick: Ein vielversprechendes Filmprojekt

Felix Kammerer verrät, dass noch weitere spannende Projekte in der Pipeline sind, darunter "Frankenstein" von Guillermo del Toro, das im November 2025 erscheinen wird. Die Zusammenarbeit mit internationalen Superstars wie Christoph Waltz und Mia Goth sowie der Dreh in Kanada und Schottland zeigt, dass Kammerers Karriere weiter an Fahrt gewinnt.