Soundcheck - Artificial Sheep von Kuu!

Die Wertung: 3 x Hit & 1 x geht in Ordnung

Artficial Sheep von Kuu!
Artficial Sheep von Kuu! | © Act

Die Pandemie hat den Umgang der Menschen verändert, manche sagen: sabotiert. Für die Berliner Formation KUU! eine alarmierende Entwicklung. Zehrt das Quartett doch davon, dass sich vier extrem starke Persönlichkeiten an ihre Grenzen – und darüber hinaus – treiben. Auf was können sich Kalle Kalima und Frank Möbus an krachlauten E-Gitarren, Sängerin Jelena Kuljic sowie Schlagzeuger Christian Lillinger da noch stützen?

Gängige Muster werden von ihnen nicht bedient. Was man früher vielleicht Art Rock genannt hätte, löst sich auf in wild wirbelnden Rhythmen, Melodien und Fragen wie "Am I free or wasting myself?"

Während sich das Quartett 2016 eindrucksvoll mit dem Thema Flucht beschäftigt hatte ("Lampedusa Lullaby"), folgt es nun der Spur von Lockdown-Symptomen wie Selbstentfremdung, Realitätsverzerrung, Verschwörungslust. Wobei die Musik in ihrer ausgeklügelt ruppigen Emphase keinen Zweifel daran lässt, wie aufreibend der direkte Weg zueinander ist.

Kai Müller, Tagesspiegel

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