Fünf Jahre ist es nun her, dass chinesische Behörden die Weltgesundheitsorganisation (WHO) über eine "virale Lungenkrankheit unbekannter Ursache" informierten. Gut drei Monate später, am 11. März 2020, erklärte die WHO Covid 19 zur Pandemie. Mit all den Einschränkungen und Auswirkungen auf den Alltag und das Leben, die uns noch gut in Erinnerung sind.
Die Pandemie gilt zwar seit April 2023 als offiziell überwunden und alle damit verbundenen Einschränkungen gehören der Vergangenheit an, doch für viele Menschen wirkt sich das Virus nach wie vor unmittelbar auf ihr Leben aus. Sie leiden an Long Covid. An gesundheitlichen Beschwerden, wie Erschöpfung, Atemnot, Konzentrationsprobleme und Muskelschmerzen, die noch Wochen nach einer Corona-Infektion bestehen oder neu auftreten können.
Nach Schätzungen der Bundesregierung betrifft dies allein in Deutschland mindestens eine Million Menschen. Eine Überblicksstudie aus dem Jahr 2023, auf die die das renommierte Wissenschaftsjournal Nature verweist, geht weltweit von mindestens 65 Millionen Fällen aus. Die Behandlung von Long Covid ist dabei äußerst komplex, denn mit der Erkrankung sind 200 verschiedene Symptome assoziiert. Vielleicht auch wegen dieser Vielgestaltigkeit hat Long Covid in der internationalen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD) bislang keinen eignen Diagnoseschlüssel erhalten. Die deutsche Politik versucht unterdessen zu handeln und hat zusammen mit Krankenkassen und Ärzten im vergangenen Jahr eine Long Covid Initiative gestartet. 41 Millionen Euro wurden für Projekte zur Versorgung und Behandlung bereitgestellt sowie ein runder Tisch zwischen Politik und Fachleuten initiiert.
Die Lage für Betroffene bleibt dennoch schwierig. Heilung ist nicht in Sicht, gute Behandlungskonzepte erst in der Entwicklung. Betroffene berichten von Unverständnis und mitunter auch Vorwürfen, sie würden sich ihre Beschwerden nur einbilden.
Wie sind Ihre Erfahrungen mit dem Thema? Sind Sie oder jemand aus ihrem Umfeld von Long Covid betroffen? Falls ja, fühlen Sie sich medizinisch gut versorgt und ernst genommen mit ihren Beschwerden? Oder stoßen Sie auf Unverständnis oder sogar Ablehnung? Reicht das was die Politik aktuell tut oder was müsste sich möglicherweise aus Ihrer Sicht ändern, wenn es um den Umgang mit Long Covid in unserer Gesellschaf geht? Erzählen Sie uns Ihre Geschichte in "Die Weber" mit Katja Weber am Freitag von 10 bis 13 Uhr auf radioeins. Oder schicken uns Ihre Meinung und Gedanken per Mail an dieweber@radioeins.de. Sie können aber auch jetzt schon auf den Radioeins-Anrufbeantworter sprechen unter: 0331 70 99 555.