Im Kern haben alle Eltern bei der Erziehung ihrer Kinder vermutlich das gleiche Ziel: Das Kind zu einem selbständigen und verantwortungsvollen Menschen zu machen, der fit ist für die Welt, in die er hineingesetzt wurde. Wie man diesen komplexen Prozess der Persönlichkeitsentfaltung gestaltet, darüber gibt es vielleicht sogar so viele Meinungen wie es Kinder gibt.
Dabei gab es immer auch Trends bei der Kindererziehung, so war nach dem Zweiten Weltkrieg noch lange der autoritäre Erziehungsstil mit klaren Hierarchien in der Familie, Kommunikation von oben nach unten und Strafen als Erziehungsmittel verbreitet. Im Zuge der 68er Studentenbewegung setzte sich in der BRD der anti-autoritäre Stil als Gegenentwurf durch. Selbstbestimmung, Handlungs- und Entscheidungsfreiheit des Kindes rückten in den Mittelpunkt. Die Entwicklung einer nicht-autoritären Persönlichkeit sollte gefördert werden. Mit dem autoritativen Erziehungsstil entwickelte sich danach ein Mischung aus Mitspracherecht der Kinder bei gleichzeitiger elterlicher Autorität. Parallel in der DDR stand als Erziehungsziel die sozialistische Persönlichkeit im Fokus. Es ging darum die Entwicklung der Kinder zu harmonischen Mitgliedern der sozialistischen Gesellschaft zu fördern und eine Identifikation mit dem Staat aufzubauen. So jedenfalls stand es im damaligen Schulgesetz.
Letztlich liegt die Erziehung aber wieder in Händen der Eltern. Und die scheinen im digitalen Zeitalter mit all den unterschiedlichen Sichtweisen zum Thema Erziehung zunehmend verunsichert zu sein, wenn es um die Frage geht: Wie erziehe ich mein Kind richtig? Ein altes Sprichwort besagt: "Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind großzuziehen!". Schaut man auf den deutschen Buchmarkt, dann findet man aktuell mehr als 10.000 Eltern- und Erziehungsratgeber, die genau diese Unsicherheit adressieren.
Was ist oder war Ihnen bei der Kindererziehung besonders wichtig? Haben Sie selbst Ratgeber gelesen? Wie viel Mitspracherecht sollten Großeltern haben? Wer darf sonst alles mitreden, bei der Erziehung eines Kindes? Was halten Sie vom Familienbett, in dem alle gemeinsam schlafen? Darüber haben wir mit Ihnen gesprochen.