Die Wahlergebnisse in Sachsen und Thüringen am vergangenen Sonntag haben viele schockiert. Jeder dritte Wahlberechtigte stimmte für die AfD. In Thüringen ist die dort vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestufte Partei damit stärkste Kraft: ein Novum in der Geschichte der Bundesrepublik. Besonders erfolgreich ist die AfD in beiden Bundesländern bei den jungen Wahlberechtigten. In Sachsen wählten 31 Prozent der 18- bis 24-Jährigen AfD, in Thüringen sogar 38 Prozent.
Doch wie sollen wir auf die sich damit zeigende Polarisierung der Gesellschaft reagieren? Der Blick auf das Thema ist sehr unterschiedlich: Während ein Teil der Gesellschaft beklagt, die gesellschaftliche Debatte sei völlig verroht, selbst rassistische und menschenfeindliche Positionen seien vielerorts akzeptiert, nehmen andere das Klima völlig anders wahr.
44 Prozent der Deutschen sind laut einer Allensbach Studie der Ansicht, sie könnten ihre politische Meinung nicht frei äußern bzw. müssten vorsichtig sein. Wie steht es also um die Meinungsfreiheit? Wie viel bzw. welche Meinungen sollten wir als Gesellschaft tolerieren? Lohnt es sich mit AfD-Wähler*innen im Gespräch zu bleiben, wie zum Beispiel die Extremismusexpertin, Buchautorin und Journalistin Ingrid Brodnig empfiehlt? Ihre Überzeugung: Auch AfD-Wähler*innen seien zum Teil noch erreichbar für Themen wie den Klimaschutz. Ihnen müsse man weiter Brücken bauen.
Wie sehen Sie das: Gibt es Haltungen oder Meinungen, die Sie nicht oder nicht mehr akzeptieren? Wie gehen Sie mit Diskussionen in den Sozialen Netzwerken, aber auch in Familie oder Freundeskreis um? Oder haben Sie umgekehrt das Gefühl, Sie können tatsächlich nicht mehr frei Ihre Meinung sagen?