Spätestens seit Beginn des großflächigen russischen Angriffskrieg auf die Ukraine im Februar 2022 ist sie zurück auf der politischen Agenda: Die seit 2011 ausgesetzte Wehrpflicht.
Verteidigungsminister Boris Pistorius will in Kürze ein mögliches Modell für eine Rückkehr zur Wehrpflicht vorstellen. Seiner Ansicht nach sind Wehrdienstleistende für die Bundeswehr sogar überlebenswichtig. Doch die Kritik am Vorstoß des Ministers ist groß.
Wirtschaftsverbände monieren, Deutschland könne es sich angesichts des demographischen Wandels und des Fachkräftemangels nicht leisten, tausende junge Männer und Frauen pro Jahr dem Arbeitsmarkt zu entziehen. Ein weiteres Argument gegen die Wehrpflicht: der Bundeswehr fehlten inzwischen die nötigen Strukturen für eine Rückkehr zum verpflichtenden Wehrdienst. Kasernen und Kreiswehrersatzämter müssten erstmal für viel Geld wiederaufgebaut, Ausbilder*innen gefunden und geschult werden. Dazu kommen die Stimmen, die meinen, die Aufgaben der Bundeswehr seien heute so komplex, dass sie durch Wehrpflichtige gar nicht ausgefüllt werden können.
Ungeachtet dieser Kritikpunkte ist die Wehrpflicht aktuell in der öffentlichen Meinung beliebt. Laut einer Forsa-Umfrage aus dem März 2024 votierten 52 Prozent der Befragten für einen verpflichtenden Dienst bei der Bundeswehr, 43 Prozent waren dagegen 5 Prozent äußerten sich nicht.
Wie sehen Sie das Thema? Sind Sie Anhänger der momentanen Berufs- und Freiwilligenarmee und finden, die müsste möglicherweise nur besser beworben und ausgestattet werden? Oder wünschen Sie sich ein Comeback der Wehrpflicht?
Diskutieren Sie mit uns das Für und Wieder der Wehrpflicht in "Die Weber" mit Katja Weber. Am Freitag von 10 bis 13 Uhr auf radioeins. Oder schicken uns Ihre Meinung, Gedanken und Erfahrungen schon jetzt per Mail an dieweber@radioeins.de oder Sie sprechen uns auf den radioeins-Anrufbeantworter unter: 0331 70 99 555.