Erziehung, Haushalt und Beruf unter einen Hut bringen und irgendwo noch ein bisschen Freizeit finden - vor dieser Herausforderung stehen die allermeisten Alleinerziehenden. In fast jedem dritten Berliner Haushalt leben Kinder mit nur einem Elternteil. In neun von zehn Fällen ist es bisher die Mutter, die alleine mit dem Kind ist. Aber auch die Zahl alleinerziehender Väter ist seit 2012 auf rund 15 Prozent im Jahr 2022 gestiegen.

 

Egal, ob getrennt, geschieden, verwitwet oder von Beginn an allein lebend - die finanziellen und beruflichen Hürden sind für viele Alleinerziehende sehr hoch. Nur die Hälfte der Kinder von Alleinerziehenden bekommt Unterhalt. Der Arbeitsmarkt, mangelnde Angebote für die Kinderbetreuung und steuerrechtliche Vorgaben erhöhen das Armutsrisiko für Ein-Eltern-Familien. Häufig können Single-Eltern nur in Teilzeit arbeiten, um den Beruf mit der Kinderbetreuung zu vereinbaren. So sind rund 34 Prozent aller Haushalte von Alleinerziehenden mit minderjährigen Kindern derzeit auf staatliche Leistungen angewiesen.

 

 


Die Situation von Alleinerziehenden

Interview mit Anne Dittmann. Sie ist Autorin des Buches "solo selbst und ständig", Journalistin, selbst Alleinerziehende und setzt sich seit mehreren Jahren für das Thema ein,


In Zeiten der Energiekrise und steigender Inflation werden die finanziellen Sorgen von Alleinerziehenden mit nur einem Einkommen noch stärker. Wo es früher um die Frage ging: Welchen Urlaub kann ich mir leisten und welche Klassenfahrten kann mein Kind mitmachen, ist jetzt häufig die Existenzsicherung gefährdet, wenn die Lebensmittelpreise stetig steigen oder laufende Rechnungen nicht bezahlt werden können

 

Ein Netzwerk aus Familie und Freunden kann helfen, aber auch nicht alles abfangen. Was also können Politik und Gesellschaft für die nicht gerade kleine Gruppe der Alleinerziehenden in Deutschland tun? Welche finanzielle Unterstützung braucht es? Wie müssen Angebote für die Kinderbetreuung aussehen? Wie kann der Arbeitgeber Alleinerziehende besser unterstützen? Darüber wollen wir am 26. Mai bei “Die Weber” mit Max Spallek sprechen. Und natürlich möchten wir auch Ihre persönlichen Erfahrungen dazu hören: Sind Sie alleinerziehend? Wie sieht Ihre Lebensrealität aus, wie vereinbaren Sie Kita, Schule, Beruf, Hobbys und Freizeit miteinander?

 

Diskutieren Sie mit, am 26.05. von 10 bis 13 Uhr bei "Die Weber" mit dem Thema "Alleinerziehend und allein gelassen? Wie Ein-Eltern-Familien klarkommen". Ihre Meinung können Sie uns auch jetzt schon auf den Anrufbeantworter sprechen unter 0331 70 99 555 oder per Mail an dieweber@radioeins.de schicken. Und wenn Sie ein eigenes Thema haben, bei dem Sie denken: Das muss doch mal diskutiert werden! Dann auch immer her damit!

 

Die Weber
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Freitags | 10-13 Uhr - Die Weber

In unserer unendlich komplexen Welt wissen alle Bescheid und sagen gern ungefragt, wo's langgeht. Wo man hinschaut, überall und zu allem gibt es Expertinnen und Experten. Millionen Menschen sind die besseren Fußballtrainer, Paartherapeuten und Politikauskennerinnen. Nur Sie hat mal wieder keiner gefragt! Dabei sind Sie bestimmt auch ein Profi in einer ganz besonderen Disziplin des Alltags.