Husten, Fieber, kein Termin - Was tun, wenn Kinderärzte am Limit sind?

Diese Erkenntnis hatten in den vergangenen Wochen wohl die meisten Eltern: Es ist gerade richtig schwer beim Kinderarzt einen Termin zu kriegen. Und ohne Termin steht man lange in der Schlange, oder sitzt mit anderen hustenden Kindern und Eltern im Wartezimmer.

Ein große Infektionswelle macht Kindern, Eltern und natürlich auch den Kinderärztinnen und -ärzten zu schaffen. Alle sind am Limit. Die Kombination aus der Atemwegserkrankung durch das RS-Virus, die anhaltende Corona-Pandemie und dazu die saisonale Grippe belasten das Gesundheitssystem. "Deutschland liegt flach", titelte der Tagesspiegel. Und am Montag warnten Kinderärzteverbände, in einem Brandbrief an Berlins Gesundheitssenatorin, vor "unverantwortlichen Zuständen". Die Gesundheit und das Leben vieler Kinder sei massiv bedroht.




Gespräch mit Bettina König, Gesundheitspolitische Sprecherin der Berliner SPD

Gespräch mit Jakob Maske, Bundespressesprecher BVKJ (Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte)

ARD-Korrespondentin Sophie Donges über Telemedizin in Schweden



Eine besonders schwere Infektionslage lässt Jakob Maske vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte nicht gelten. Er sagt "Wir haben jetzt einen ganz normalen Anstieg, wie wir ihn jeden Winter sehen von Infektkrankheiten – und die Systeme brechen zusammen". Das Problem liegt tiefer. Seit Jahren wird auf überfüllte Kinderkliniken, Ärztemangel und fehlende Fachangestellte aufmerksam gemacht. Getan hat sich wenig. Dazu kommt: Fast ein Drittel der Kinderärzte sind über 60 Jahre alt. Viele davon werden bald nicht mehr für die medizinische Versorgung zur Verfügung stehen.


Und was sagt der Senat? Wir haben getan, was wir können. Und dazu der Verweis auf den Bund, dass die "strukturelle Unterfinanzierung der Kinder- und Jugendmedizin in Verantwortung des Bundesministeriums für Gesundheit" liegt.

Ja, wir stehen nicht vor einem exklusiven Berliner Problem. Die Lage ist auch in Bayern oder Rheinland Pfalz nicht anders. Und in Bayern gibt es überdurchschnittlich viele Kinderärzte. An welchen Stellschrauben muss gedreht werden? Oder ist unser Gesundheitssystem nicht mehr zu retten?

Husten, Fieber, kein Termin - Was tun, wenn Kinderärzte am Limit sind?
Das ist unsere Frage am Freitag von 10 bis 13 Uhr in der Sendung "Die Weber". Wir wollen von Ihnen wissen: Welche Erfahrungen haben Sie in letzter Zeit beim Kinderarzt gemacht? Arbeiten Sie vielleicht im Gesundheitswesen und können uns Ihre Perspektive schildern? Wo sind die Lösungsvorschläge? Wie kommen wir aus dieser angespannten Lage raus? Wechseln wir vielleicht bald zu Sprechstunde per Videoschalte, so wie es in Schweden schon gemacht wird?

Unter DieWeber@radioeins.de oder auf unserem Anrufbeantwort 0331 70 99 555 erreichen Sie uns.

Die Weber
radioeins

Freitags | 10-13 Uhr - Die Weber

In unserer unendlich komplexen Welt wissen alle Bescheid und sagen gern ungefragt, wo's langgeht. Wo man hinschaut, überall und zu allem gibt es Expertinnen und Experten. Millionen Menschen sind die besseren Fußballtrainer, Paartherapeuten und Politikauskennerinnen. Nur Sie hat mal wieder keiner gefragt! Dabei sind Sie bestimmt auch ein Profi in einer ganz besonderen Disziplin des Alltags.

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