Wer momentan Aufträge an die Bau- und Handwerksbranche vergeben möchte, der merkt schnell: Handwerker*innen sind heiß begehrt und kaum zu bekommen. Die Branche boomt, und dass obwohl die Bezahlung schlecht ist. Das ist ein Mitgrund dafür, dass es an Nachwuchs mangelt. Viele Betriebe klagen seit Jahren über den Rückgang von Bewerbungen auf eine Lehrstelle, manche finden gar keine Auszubildenden mehr, andere bemängeln den Bildungsstand der Interessenten.
Der Verkauf von Fleischwaren und die Fleisch-Verarbeitung hat es mit am schwersten: Laut einer Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft blieben 60,4 Prozent der Lehrstellen in diesem Bereich 2021 frei. Auch Klempner*innen, die Gastronomie und Beton- und Stahlbauer*innen kämpfen mit Nachwuchsproblemen. Dabei ist die Berufsausbildung wichtig, um dem Fachkräftemangel vorzubeugen. Im ersten Quartal des Jahres 2022 waren bundesweit 1,74 Millionen Stellen unbesetzt - ein Rekord seit Beginn der Messung im Jahr 1989.
Warum hat die Ausbildung ein so schlechtes Image? Würde eine bessere Bezahlung schon Abhilfe schaffen? Oder fängt das Problem bereits in den Schulen und im Elternhaus an, wo die akademische Laufbahn gegenüber der Ausbildung als "besser" vermittelt wird?
Was sind Ihre Erfahrungen mit der Suche nach Lehrlingen oder einem Ausbildungsplatz, was macht eine Ausbildung attraktiv und wo könnte die Politik helfen, damit das Handwerk in Deutschland wieder goldene Zeiten erlebt?
DIE WEBER vom 27.05.2022 zum Nachhören: