mit Katja Weber
Halte deine Umwelt sauber - der Müll, die Stadt und wir
In Zeiten der Pandemie sind Parks zu besonders beliebten Treffpunkten geworden. Das ist ja auch Sinn und Zweck der Sache. Das grüne Naherholungsgebiet: ein Ort der Stille und Entspannung, ein Ort für Spaß, Sport und Picknicks. Allerdings wurde in den vergangenen zwei Jahren auch deutlich mehr Müll in den Grünanlagen hinterlassen.
Im Mauerpark stieg die Menge um 70 Prozent an. Im Park am Gleisdreieck um gut 40 Prozent. Das sind hunderte Tonnen Abfall mehr. Zwar wird der Müll meist in öffentlichen Mülleimern entsorgt, allerdings auch dann, wenn diese schon randvoll sind.
Ein Phänomen aus der Soziologie beschreibt das ganz gut, die sogenannte "Broken-Windows-Theorie". Ein zerschlagenes Fenster in einem leerstehenden Haus führt schnell zu weiteren zerschlagenen Fenstern. Die Schwelle für Nachahmer wird immer niedriger. Und diese Theorie lässt sich auch auf Müll übertragen. Die Verwahrlosung beginnt also mit Kleinigkeiten. Wir alle entschuldigen dabei eigenes Fehlverhalten mit dem Verweis auf andere: Wenn der das macht, darf ich das auch.
Und das beschränkt sich nicht nur auf die Grünflächen der Stadt, schreibt uns unsere Hörerin Anja, die das Thema "Müll" für die Sendung vorgeschlagen hat. Auch auf den Wegen, in Wäldern und im Wasser von Seen ist der Abfall zu finden und das scheint in den letzten Jahren auch zugenommen zu haben. Die Forstämter können das bestätigen: es wird mehr Müll im Wald entsorgt. Ähnliches gibt es über das Sperrmüllaufkommen zu berichten.
Gehört das Müllproblem zu einer Millionen-Stadt unweigerlich dazu? Nein, könnte man am Beispiel Tokio zeigen. Etwa 10 Millionen Menschen leben dort und die Stadt gilt nachweislich als eine der saubersten Metropolen der Welt und das fast gänzlich ohne öffentliche Mülleimer. Ist Japan vielleicht nicht so eine "Wegwerfgesellschaft"? Sind die fehlenden Mülleimer vielleicht sogar ein guter psychologischer Trick?
Wie sehen Sie es mit dem Müll im öffentlichen Raum? Vielleicht alles halb so schlimm und mal zwei bis drei Tonnen mehr aufstellen? Was machen Sie unterwegs mit einem Eis-Stiel, wenn kein Mülleimer in der Nähe ist? Und auch den Blick auf den Hausmüll wollen wir werfen. Stichwort: Mülltrennung. Was ist sinnvoll? Was sind die Mythen?
Die ganze Sendung zum Nachhören:
Barbara Ide hat mit weiteren Mitstreiter*innen die Aktion Sauberer Kiez in Spandau e.V. ins Leben gerufen. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, die dortigen Straßen sauber zu halten, schließlich möchte man dort als gutes Beispiel vorangehen.
Karina Thinius ist Sprecherin von GrünBerlin, ein Unternehmen, das sich in Berlin um zahlreiche Parks kümmert wie etwa den Britzer Garten oder die Gärten der Welt in Marzahn. Wie geht man dort mit dem Müllproblem um?
Die BSR kümmert sich als kommunales Berliner Unternehmen auch um den privaten Hausmüll. Wie wichtig dabei die Mülltrennung jedes einzelnen ist, erklärt Sebastian Seibel von der BSR im Interview.
Mehr Mülleimer |
11% |
Weniger Mülleimer | 4% |
Effizientere Stadtreinigung |
6% |
Neue Verpackungstechnologien | 14% |
Eine neue Mentalität | 61% |
Nichts. Alles halb so wild |
5% |
Nur das Nötigste einkaufen | 17% |
Repairing is caring | 0% |
Hinsetzen statt to-go | 8% |
Einwegverpackungen vermeiden | 13% |
Essensreste kompostieren | 0% |
Mehrere der Genannten | 63% |
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