Ab Freitag muss die Maske in Berlin nur noch in der Bahn, in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen getragen werden. Außer der Testpflicht wird es dann auch keine Auflagen mehr für den Schulunterricht geben. So ist es von der Ampelkoalition im neuen Infektionsschutzgesetzes festgelegt. Es ist das Ende der meisten Coronamaßnahmen. Lediglich für regionale "Hotspots" sollen weitergehende Beschränkungen möglich sein, wenn das jeweilige Landesparlament dort eine besonders kritische Corona-Lage feststellt.


Doch befinden wir uns denn nicht in einem einzigen großen Hotspot? Inzidenz und Krankenhausbelastung in Berlin und Brandenburg liegen zurzeit zwar unter dem Bundesschnitt, die Lage ist - bei Inzidenzen von über 1000 - aber weit von Entspannung entfernt. So werden beispielsweise von der AOK Nordost gerade Rekordwerte bei den Krankschreibungen gemeldet. Eine Verdopplung der Zahlen aus den Vorjahren.

Aber wie gehen wir, die Bürgerinnen und Bürger, mit der aktuellen Lage um? Haben wir uns an die Pandemie gewöhnt? Die Lage ist dramatisch, wird aber nicht so empfunden. Wie kommt das? Expert*innen sprechen von einer „Rekalibrierung der Normalität“. Je länger eine Krise andauert, umso eher wird sie normal. Wenn zu Beginn der Pandemie von 200 Toten am Tag die Rede gewesen wäre, dann hätte es ohne Frage einen harten Lockdown gegeben und auch eine ganz andere Debatte in der Gesellschaft. Jetzt ist da ein Überdruss an den Maßnahmen in der Politik und der Bevölkerung.

Gleichzeitig gibt es viele Menschen, die sich selbst isolieren, weil sie oder Familienmitglieder aus gesundheitlichen Gründen keine Infektion riskieren können. Die sogenannten „Schattenfamilien“, die in den Diskussionen um Lockerungen oft vergessenen werden.

Zahlen hoch – Angst runter? wird unser Thema in „Die Weber“ am Freitag von 10-13 Uhr sein. Wir wollen mit Ihnen diskutieren. Haben Sie sich auch an die Pandemie gewöhnt? Wie halten Sie es mit den Maßnahmen und den Kontakten, wenn ab Freitag nur noch das Basis-Paket gilt? Wie schauen Sie auf den Sommer und den kommenden Herbst? Reden Sie mit.

Oder schreiben Sie und Ihre Meinung per Mail an dieweber@radioeins.de oder sprechen auf unseren Anrufbeantworter 0331 70 99 555.




Wischmeyers Schwarzbuch
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Wischmeyers Schwarzbuch - Wenn Corona vorbei ist

Alles, womit wir uns gerade arrangiert haben, alles, woran wir glauben, alles, was wir beginnen, gern zu haben - er schlägt es mit Vorliebe zu Klump: Dietmar Wischmeyer. Immer unterwegs zwischen Fallbeil und Senkgrube. Ein fünfter apokalyptischer Reiter. zum Beitrag

Die Weber
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Freitags | 10-13 Uhr - Die Weber

In unserer unendlich komplexen Welt wissen alle Bescheid und sagen gern ungefragt, wo’s langgeht. Wo man hinschaut, überall und zu allem gibt es Expertinnen und Experten. Millionen Menschen sind die besseren Fußballtrainer, Paartherapeuten und Politikauskennerinnen. Nur Sie hat mal wieder keiner gefragt! Dabei sind Sie bestimmt auch ein Profi in einer ganz besonderen Disziplin des Alltags.