Braucht die Ukraine mehr Waffen? Der Grüne Anton Hofreiter ist zu einem vehementen Fürsprecher der militärischen Unterstützung für das angegriffene Land geworden. Über seine Motive spricht er mit "Freitag"-Verleger Jakob Augstein im radioeins- und Freitag-Salon.

Am Abend des 23. Februar 2022 stellte sich Anton Hofreiter den Wecker extra früh: Der Krieg Russlands gegen die Ukraine war absehbar. Dann, am nächsten Tag um fünf Uhr morgens, las der Politiker mit Schock in den Eilmeldungen, dass der russische Angriff viel heftiger ausfallen würde als erwartet. Bereits wenige Stunden später traf sich die Grünen-Fraktion im Bundestag zu einer Videokonferenz – schon dort forderte Hofreiter Waffen für die Ukraine.

Damit hat der Bayer seitdem nicht mehr aufgehört. Hofreiter ist zu einer unerwarteten politischen Gestalt geworden: ein Grüner, der nur noch von Waffen spricht. Anfang Januar 2023 sagte die Bundesregierung zu, Kiew zusätzlich bis zu 40 Marder-Schützenpanzer zur Verfügung zu stellen. Doch auch das reichte Hofreiter nicht: Als „Hauptherstellungsland“ von Leopard-2-Panzern solle Deutschland „eine europäische Initiative“ starten für die Lieferung ebenjener Kampffahrzeuge mit höherer Feuerkraft. Doch braucht die Ukraine tatsächlich immer mehr Panzer, immer mehr Waffen? Oder wird der Konflikt mit Russland dadurch nur angeheizt – und endet gar in einem Atomkrieg?

Über die Frage, ob Deutschland die Angegriffenen aufrüsten soll, diskutiert Jakob Augstein mit Anton Hofreiter im Literaturhaus und live auf radioeins.

Anton Hofreiter (Bündnis 90/Die Grünen) im Juni 2022 in Berlin im Bundestag
Anton Hofreiter (Bündnis 90/Die Grünen) im Juni 2022 in Berlin im Bundestag | © IMAGO / Christian Spicker

Jakob Augstein © IMAGO /Manfred Segerer
IMAGO /Manfred Segerer

Talk - radioeins- und Freitag-Salon

Regelmäßig trifft Jakob Augstein im radioeins- und Freitag-Salon im Kaminzimmer des Berliner Literaturhauses einen Gast, um über Wahrheit und Erfindung in den großen Erzählungen unserer Zeit zu reden. Ungestört von der Erregungsmaschine des Internets treffen sich zwei Menschen zum Gespräch und üben sich in Fähigkeiten, die rar zu werden drohen: Fragen, zuhören, verstehen, lernen. Das Vorbild dieses Diskussionsformats sind die legendären Gespräche des Journalisten Günter Gaus, die im Fernsehen gezeigt wurden, als dieses noch schwarz-weiß war.