Vier Jahre ist es her, dass Joachim Meyerhoff in seinem Roman "Hamster im hinteren Stromgebiet" davon erzählte, wie er einen Schlaganfall erlitt und sich mühsam ins Leben zurückkämpfte. Nun erfahren wir endlich die Fortsetzung der Geschichte. Am 7. November erschien "Man kann auch in die Höhe fallen" und Joachim Meyerhoff hat das Buch - wie schon die beiden Vorgänger-Bände - als Deutschlandpremiere bei radioeins vorgestellt.
"Man kann auch in die Höhe fallen" schließt unmittelbar an "Hamster im hinteren Stromgebiet" an. Nach dem Schlaganfall zieht Meyerhoff von Wien (wo er zum Ensemble des Burgtheaters gehörte) nach Berlin. Er hofft, durch einen Neuanfang wieder Fuß zu fassen. Doch alles kommt anders als gedacht. Die neue Stadt zerrt an den Nerven und die künstlerische Arbeit als Schriftsteller und Schauspieler fällt ihm von Tag zu Tag schwerer.
Auf der Geburtstagsfeier seines kleinen Sohnes ereignet sich ein Zwischenfall, der keinen Zweifel daran lässt, dass es so nicht weitergehen kann. Der Erzähler verlässt Berlin und zieht zu seiner Mutter, die auf einem herrlichen Grundstück unweit vom Meer ein sehr selbstbestimmtes Leben führt. Mutter und Sohn sind sich immer schon sehr nah gewesen, aber diese gemeinsamen Wochen werden zu einer besonderen Zeit.
Zu einem besonderen Abend wurde auch die Lesung, die Meyerhoff wie üblich als einen gleichermaßen komischen wie emotionalen Monolog gestaltet hat.
Joachim Meyerhoff, geboren 1967 in Homburg/Saar, aufgewachsen in Schleswig, hat als Schauspieler an verschiedenen Theatern gespielt, unter anderem am Burgtheater in Wien, am Schauspielhaus in Hamburg, an der Berliner Schaubühne und den Münchner Kammerspielen. Dreimal wurde er für seine Arbeit zum Schauspieler des Jahres gewählt. 2011 begann er mit der Veröffentlichung seines mehrteiligen Zyklus "Alle Toten fliegen hoch". Seine Romane wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, zuletzt 2024 mit dem Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor.