Jens Kersten ist Professor für Öffentliches Recht und Verwaltungswissenschaft an der Universität München. Er will erreichen, dass das Grundgesetz komplett neu gedacht wird – ökologisch neu gedacht wird. Aber gehört wird er damit noch längst nicht von allen, die es am Ende dann auch entscheiden.

Wenn man in das Grundgesetzt hineinschaut, dann sieht man, dass darin mit Blick auf den Schutz der Natur und Tiere gar nicht so viel getan wird. "Vor dem Hintergrund stehen wir eigentlich vor einer ökologischen Revolution. Das bedeutet, wir müssen das Grundgesetz insgesamt ökologisch gestalten, um diese ökologische Herausforderung anzunehmen. Denn ganz klar ist: Das Klima wird nicht mit uns verhandeln, sondern wir werden uns da anpassen müssen", erklärte Jens Kersten auf radioeins.

"Wir brauchen zum einen neue ökologische Grundrechte. Wir müssen klassische Grundrechte auch aus ökologischen Gründen sehr viel effektiver einschränken und wir sollten auch der Natur Grundrechte verleihen. Das wäre aber nur der Grundrechtsteil. Wir müssten auch die Verfassungsprinzipien ergänzen – um das ökologische Prinzip und auch das Staatsorganisationsrecht", so der Staatsrechtler weiter.