Gedenkstätte Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau - Wie herausfordernd es ist, die Erinnerung an den Holocaust lebendig zu halten

Das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau war das größte deutsche Vernichtungslager © radioeins/Chris Melzer
radioeins/Chris Melzer
Das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau war das größte deutsche Vernichtungslager | © radioeins/Chris Melzer Download (mp3, 28 MB)

Das ehemalige Konzentrationslager Auschwitz liegt 70 Kilometer entfernt von Krakau - viele Schulklassen aus Deutschland reisen vor allem nach Krakau, um die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau zu besuchen. Wie herausfordernd es ist, die Erinnerung an den Holocaust dort lebendig zu halten - auch im Jahr 2024 -, darüber sprechen wir mit Andrzej Kacorzyk, dem stellvertretenden Direktor des Staatlichen Museums Auschwitz-Birkenau. Er leitet das Internationale Zentrum für Bildung über Auschwitz und den Holocaust.

Andrzej Kacorzyk, stellvertretender Direktor der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau © radioeins/Beate Kaminski
Andrzej Kacorzyk, stellvertretender Direktor der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau | © radioeins/Beate Kaminski

Ein wichtiges Thema ist die Erinnerung an den Holocaust und die Herausforderungen, diese lebendig zu halten, insbesondere im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau, das etwa 70 Kilometer von Krakau entfernt liegt. Viele deutsche Schulklassen besuchen die Gedenkstätte, um sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen.

Andrzej Kacorzyk, stellvertretender Direktor des Staatlichen Museums Auschwitz-Birkenau, sprach auf radioeins über seine erste Begegnung mit Auschwitz und seine Motivation, dort zu arbeiten. Er betonte die Bedeutung der persönlichen Geschichten und Erinnerungen, die er von seiner Familie und Überlebenden gehört hat. Diese Erfahrungen haben ihn dazu bewegt, sich der Aufgabe zu widmen, die Erinnerung an den Holocaust zu bewahren.

In dem Gespräch ging es auch um die emotionale Herausforderung, immer wieder über die Gräueltaten zu sprechen und die Reaktionen der Besucher zu erleben. Kraft und Motivation schöpft Kacorzyk aus der Dankbarkeit der Besucherinnen und Besucher und den Begegnungen mit Überlebenden, die trotz ihrer schrecklichen Erlebnisse Optimismus und Lebensmut bewahrt haben.

Radiobrücke Krakau © picture alliance/ZUMAPRESS.com|Filip Radwanski
picture alliance/ZUMAPRESS.com|Filip Radwanski

Radiobrücke Krakau

Im Oktober errichten das Goethe-Institut und der rbb wieder gemeinsam eine Radiobrücke – dieses Mal zwischen Berlin/Brandenburg und Krakau in Polen. Vom 7. bis zum 10. Oktober senden radio3 und radioeins täglich zwei Sendungen live aus dem Goethe-Institut in Krakau, mit Gästen aus Politik und Kultur, mit Interviews, Reportagen und musikalischen Veranstaltungen.