Theater - "SISTAS!"
vor der Premiere in der Volksbühne
Am 16. November wird in der Volksbühne die Uraufführung/Premiere von "SISTAS!" stattfinden. Dabei handelt es sich um eine moderne Tschechow-Überschreibung mit BPoC-Cast. Wieso eine vielfältige Theaterlandschaft längst überfällig ist, erzählen uns Co-Regisseurin Isabelle Redfern und Schauspielerin Pia Amofa-Antwi.
Autorin Golda Barton holt Tschechows „Drei Schwestern“ ins Berlin der 1990er Jahre nach Berlin-Zehlendorf. Es ist Ivys 21. Geburtstag. Zur Feier des Tages hat Schwester Masha einen Überraschungsgast eingeladen: Vater Andrew, ein ehemaliger GI, kommt nach Jahren zurück nach Deutschland. Der ältesten Schwester Olivia passt das überhaupt nicht in den Kram. Doch wirft das Wiedersehen viele Fragen auf: Wäre ein Leben mit ihm als Schwarzer Identifikationsfigur anders verlaufen? Wären die Schwestern in den USA glücklicher geworden? Wie erlangt man eine Identität, wo fühlt man sich zugehörig und wann ist man eigentlich „deutsch“? Dürfen Asiat:innen Klassik spielen oder ist das schon Appropriation? Und wer darf auf deutschen Bühnen eigentlich Tschechow spielen?
Während Pia Amofa-Antwidie jüngste Schwester spielt, führt Isabelle Redfern nicht nur Co-Regie, sondern spielt zugleich die älteste Schwester. Beide sprechen im Interview nicht nur über Identität, Rassismus und Cultural Appropriation, sondern auch über die mangelnde Diversität und Hürden im Kultur- und Theaterbetrieb.