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Ein Roboter mit einem Smartphone © imago images/Alexander Limbach
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Über KIs und Apps, die zukünftig in Echtzeit eine Corona-Infektion erkennen könnten.

Corona und Covid-19 halten die Welt in Atem. Aber Krisen machen kreativ und Not macht erfinderisch und so sind Forscher und Digitalexperten unterwegs, der Pandemie auf den Leib zu rücken, mit Apps und KI und wirklich innovativen Ideen.

Wie können Apps und künstliche Intelligenz (KI) im Kampf gegen Corona helfen? Antworten auf diese Fragen hat unser Kollege Sven Oswald.

Wie können Apps und KI helfen im Kampf gegen Corona?


In Zeiten, in denen Tests rar, teuer und die Zeit bis das Ergebnis feststeht lang sind, ist eine schnelle Diagnose das A und O und genau die verspricht eine App aus Deutschland und eine KI vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) aus den USA.

Wie funktioniert die App und wer hat sie gemacht?


Entwickelt wird sie an der Universität Augsburg, die Forscher da haben Erfahrung bei der Stimmanalyse, sie konnten bisher Kehlkopfkrebs, Autismus und Parkinson anhand von Stimmproben erkennen, jetzt gelingt ihnen das mit einer aktuell 80prozentigen Sicherheit auch bei Covid-19. Stimmproben können in die App reingesprochen werden und werden dann – quasi in Echtzeit – analysiert.

Wo gibt es die App und kann ich die einfach so nutzen?


Aktuell noch nicht, denn es müssen noch einige Hürden genommen werden. So darf pro Land beispielsweise nur eine offizielle Corona-App in den App Stores gelistet sein und 80 Prozent ist zwar ganz gut, aber naja, richtig sicher ist das nicht!

Wie sieht es mit der KI vom MIT aus? Ist die zuverlässiger?


Angeblich ja, die erkennt eine Covid-19-Erkrankung nämlich am Husten eines Menschen. Man muss per App eine Hust-Probe abgeben, die dann analysiert wird, aktuell mit einer Trefferquote von 98,5 Prozent und das ist ein wirklich gutes Ergebnis.

Wie funktioniert sowas? Wie kann KI eine Infektion erkennen?


Wie bei allen KI-Anwendungen steht und fällt alles mit der Qualität der Daten, mit den sogenannten Trainingsdaten. Am MIT hat man über 4.000 Husten-Proben aufgezeichnet und damit die KI trainiert, danach hat man sie mit über 1.000 weiteren Audioschnipseln von Hustern damit vergleichen lassen und kam so auf die beeindruckende Trefferquote.

Wann und wo kann so eine App eingesetzt werden?


Wo ist klar, überall da, wo wir sicher sein müssen, dass niemand mit einer Infektion reinkommt. Flughafen, Schulen, sogar Restaurants etc. sind möglich, weil wenn die App erstmal fertig ist und die KI im Hintergrund rödelt, kostet das ja quasi nix und von Test zu Test wird die KI auch immer besser. Dann heißt es zukünftig an der Tür: Bitte husten Sie mal! Wann das soweit ist, ist aktuell aber noch nicht klar, sowas kann aber – mit der entsprechenden Förderung und einem offiziellen bestreben – sehr schnell gehen!

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