Wiebke Keuneke ist in Quarantäne - mit einem knapp 6-jährigen und einem 2,5 jährigen auf 95 Qudratmetern. Es gibt Momente, da spielen beide super zusammen und dann gehen sie von einer Sekunde auf die nächste so aufeinander los, wie kleine Böcke. Ein dreifaches Hallelujah an die Erfinderinnen von Duplo, Lego, Brio, Kapla und Co. Ein großes Thema ist natürlich der Schnee.
Draußen ist es so schön weiß und sie dürfen nicht raus. Deswegen hat Wiebke Keuneke ein paar Bücher rausgesucht, die sich auf besondere Art und Weise mit Schnee und Winter beschäftigen und die Fantasie anregen.
Ja, allerdings geht es nicht um die wissenschaftliche Herleitung, sondern es ist eine zauberhafte Geschichte, denn: der Schnee war vor langer Zeit mal durchsichtig, wie der Wind, worauf er aber keine Lust mehr hatte und dann zu den Blumen auf die Wiese ging und alle fragte, ob sie ihm nicht ein bisschen etwas von ihrer Farbe abgeben könnte. Beim Großen hats funktioniert, der war dann erstmal eine Stunde mit malen beschäftigt.
Ich habe ja ein Faible für Kinderbücher aus anderen Kulturkreisen. Bei diesem ist es tatsächlich so, dass man es nicht von links nach rechts blättert, wie sonst bei uns üblich, sondern von rechts nach links UND es ist zweisprachig geschrieben. Ich bin ja der Meinung, dass es etwas mit dem Gehirn und Herzen der Kinder macht, wenn sie von Anfang an sehen, dass es auch andere Arten gibt zu schreiben und unsere, also die lateinische, bei Weitem nicht die einzige ist. Inhaltlich ist das Buch auch besonders, es geht um ein zugeschneites Dorf im Iran, in dem die Kinder einen riesigen Schneemann bauen. Kaum ist er fertig, hat er aber keine Lust mit Karottennase da so brav rumzustehen, sondern fängt an die Menschen im Dorf rumzukommandieren, soweit, dass er der Sonne nicht erlaubt zu scheinen.
Der Autor sagt dazu, „ich wünsche mir, dass kein Kind auf dieser Welt in seinem Leben einem Schneemann begegnet, der Kälte verbreitet und nicht schmelzen will.“ Und das ist ja dann schon fast politisch-philosophisch.
Alles, wo es das Böse und das Gute gibt, hat tatsächlich eine besondere Anziehungskraft. Hier wurde aus allen Kissen, die die Wohnung hergibt, ein riesiger Schneemann gebaut und – klar – dann auch zerstört. Da ist der 2-jährige ein echter Profi drin.
Man würde es wohl Sachbuch nennen, aber mit ganz vielen, tollen Illustrationen. Und da lernt man alles über die Pole. Und es gibt eine Packliste für Polarabenteurer und man erfährt, wer in der Arktis lebt und dass die Inuit nur eine von vielen indigenen Gruppen sind, dass Kinder z.B. mit dem Schneemobil in die Schulen fahren, man erfährt viel über die Forschungsstationen im ewigen Eis, die Tierwelt – und natürlich auch die lebensbedrohlichen Probleme, die der Klimawandel mit sich bringt.
Genau, ich mach natürlich nochmal eine ganze Folge zum Umweltschutz und Klimawandel, aber dieses passte heute auch schon gut „Ohne Eis, kein Eisbär“. Das serviert kleine Wissenshappen rundum die Probleme und Lösungen zu unseren Klimaproblemen. Danach hat man auf jeden Fall so kleine Klimapolizist*innen in der Wohnung.
Wie heißt es in Erziehungsratgebern so schön „den Kindern Angebote schaffen“.
Ja, oder den Fernseher anmachen ;-) Übrigens: online stelle ich noch zwei weitere Bücher vor „Für immer Alaska“, in dem es um einen Hilfshund Alaska geht und „Alice Littlebird“ – ein phantastisches Buch – in dem es um Geschwister geht, die zu dem Volk der Cree gehören und gefängnisähnlichen Internatsschulen umerzogen werden sollten – also Bücher, die eher etwas für Teenager sind und sich damit stundenlang im Bett einkuscheln können.
Warum der Schnee weiß ist
von Heinz Janisch und Silke Leffler (Illustrationen)
Verlag: Ueberreuter /Anette Betz, 12,95 €, 32 Seiten
Der große Schneemann
Nazli Hodaie: Seyyed Ali Shodjaie: Der große Schneemann
Unterrichtsmaterialien für Kinder von 7 bis 9 Jahren
© Baobab Books, Basel, 2015
25 Seiten, Format A4, mit Arbeitsblättern und Kopiervorlagen
Pinguine und Eisbären
Eine coole Expedition zum Nordpol und Südpol
Alicia Klepeis (Autor) Maria-Elisabeth Niebius, Robert Klanten (Hrsg.)
Die Gestalten Verlag, 19,90 €, 56 Seiten
Ohne Eis, kein Eisbär
Kristina Heldmann
Jacoby & Stuart, 96 Seiten
Für immer Alaska
Anna Woltz
Carlsen, 12 €, 176 Seiten
Alice Littlebird
Grit Poppe
Peter Hammer Verlag, 15 €, 250 Seiten
Tippspiel
Dabei sein ist alles!
auf Facebook
Tipps & Termine
auf Twitter
Folge uns!
auf Instagram
Jetzt folgen!
Podcast
Jetzt abonnieren!
Channel
Radio Eins Videos
Newsletter
Tipps & Termine per Mail
für iOS & Android