Für Menschen mit muslimischem Glauben beginnt heute der Fastenmonat Ramadan - unter Corona-Bedingungen.
Fastenbrechen, Koranlesungen, Nachtgebete mit vielen anderen zusammen in der Moschee darf es wegen der Corona-Pandemie nicht geben – sondern nur im kleinen familiären Kreis. Trotzdem ist es natürlich eine wichtige Zeit für die Gläubigen. Und auch über das Thema Ramadan kann man mit Kindern sprechen.
Wiebke Keuneke hat Kinderbücher dazu rausgesucht und stellt sie vor.
Wiebke Keunekes 6jähriger Sohn meinte gestern aufgeregt: Mama, Effes Eltern kommen aus Muslimien für die ist es jetzt ganz besonders.
Auch wenn Kinder bis zur Pubertät gar nicht fasten müssen, gibt es in vielen Familien während des Ramadan einen ganz besonderen Tagesablauf, da von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nicht gegessen und getrunken wird. Deshalb wird früh aufgestanden und schon vor Sonnenaufgang reichlich gefrühstückt. Und am Abend, nach Einbruch der Dunkelheit trifft sich die ganze Familie, um zu schlemmen. Und das beeinflusst und beschäftigt ja auch schon Kinder, die ja manchmal auch z.B. versuchen auf Süßigkeiten zu verzichten. Ich glaube, viele von uns haben Berührungsängste, weil sie denken „oh nein, ich kenne mich da gar nicht mit aus“, aber ich finde es einfach ein schönes Zeichen des Miteinander Lebens, wenn man im Kindergarten, in der Schule oder seinen Kolleg*innen von denen man weiß, dass sie Muslime sind einen schönen, besinnlichen, friedlichen, segensreichen Ramadan wünscht, sich erkundigt, wie geht es Dir in dieser besonderen Zeit. Und einfach zeigt: ich sehe Dich und ich interessiere mich für Dich und wie es Dir geht. Und das können auch schon Kinder im Vorschulalter.
Ich würde sagen, es gibt zwei Kategorien. Und zwar Bücher allgemein über das kulturelle Miteinander und ganz konkret Bücher für muslimische Kinder über ihre Religion. Bei letzterem gibt es einen ganz kleinen, feinen Verlag aus Bremen, den Atfaluna Verlag, der z.B. ein tolles "Mein großes Ramadan Mit-Mach-Buch" entworfen hat. Oder, welches ich wirklich ganz bezaubernd finde, ist "Welche Farbe hat der Ramadan?" in dem muslimische Kinder beschreiben, dass z.B. für sie Ramadan mit der Farbe Gelb verbunden ist, wie die ersten Sonnenstrahlen mit denen das Fasten beginnt, oder weiß, wie das weiße Gewand, das der Vater am Abend trägt. Mit wunderschönen Aquarell-Illustrationen.
Alle drei toll, alle drei mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Zum Beispiel „Wir feiern – Ein Jahr viele Bunte Feste“ – in dem unterschiedliche Feste aus der ganzen Welt beschrieben werden, natürlich auch Ramadan, aber auch das Hinduistische Neujahr, was übrigens auch heute gefeiert wird, aber auch Chanukka, oder - nicht religiös - La Tomatina in Spanien, Pride-Paraden oder Achtung Almabtrieb. Ich liebe dieses Buch unter anderem auch, weil es in dieser Zeit wie eine kleine Reise ist.
Genau, empfohlen für Kinder ab 8 Jahren. In erster Linie erstmal ein toller Kinderroman mit auflockernden Comiczeichnungen. Mit einem sehr fantasievollen muslimischen Jungen als Hauptfigur, der allerlei Abenteuer erlebt – und wie nebenbei spielen auch muslimische Bräuche und Feste eine Rolle und es werden Vorurteile abgebaut. Ganz authentisch erzählt, denn Autorin und Illustratorin haben beide selber einen muslimischen Hintergrund.
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