High Fidelity - Unfamiliar Minds von Elena Setién
vorgestellt von Norman Dietze (Bis aufs Messer)
Was tut man, wenn man im ersten Covid Lockdown Zuhause feststeckt und nicht weiß, wohin mit der kreativen Energie?
Die Multiinstrumentalistin Elena Setién ließ sich von Emily Dickinson Gedichten inspirieren und schrieb das intimste Album ihrer musikalischen Karriere.
Die in Dänemark geborene baskische Künstlerin Elena Setién erforscht Angst, Verwirrung und allgemeine emotionale Umwälzungen auf ihrem neuen und sehr privaten Album „Unfamiliar Minds“. Es ist eine Sammlung von Liedern, die sich ideal für die Mühen des Lebens nach Covid eignen. Mit (elektrischem) Piano, Percussion, Gitarre, Violine und Gesang, der sich durch eingefügte Loops verändert und vermehrt, bewegt sie sich stilistisch in Richtung atmosphärischen Singer/Songwriting-Momenten und erinnert dabei an experimentelle Musikerinnen wie Jenny Hval oder Lucrecia Dalt.
Setién reflektiert in den 10 Songs auf „Unfamiliar Minds“ die Isolation und Konfusion der Corona Zeit, als unsere Umgebung immer kleiner wurde und die Details darin an Bedeutung gewannen. Die Musikerin erlebte die Schönheit der Vögel, die Gerüche aus der Küche und replizierte diese Phänomene wunderbar in ihrem Schreiben.
Ein eigenartig schönes, abwechslungsreiches und fragiles Album für die (seltenen) ruhigen Momente des Tages.
Norman Dietze