High Fidelity - Please Don't Take Me Back von Martha

Please Don't Take Me Back von Martha © Dirtnap Records
Dirtnap Records
Please Don't Take Me Back von Martha | © Dirtnap Records

Wenn man, wie die Band Martha aus einem Örtchen namens Pity Me - was mit „bemitleide mich“ übersetzt werden kann - aus dem Nordosten Großbritanniens kommt, sollte man schon etwas Humor haben. Auf ihrem neuen und vierten Album „Please Don’t Take Me Back“ beweisen sie das einmal mehr.

Das Quartett gründete sich 2010 und veröffentlichte im folgenden Jahr ihre Debüt-EP auf dem DIY-Label des Gitarristen Jonathan Cairns. Tourneen auf beiden Seiten des Atlantiks folgten bald und 3 Alben erschienen. Zudem wurde die Band zum Aushängeschild der britischen DIY Pop / Punk Szene, indem sie ihre musikalischen Talente mit einer klaren Ethik - antikapitalistisch, queer, vegan - und einer offenherzigen Wärme ausbalancieren.

Marthas Sound, die Kombination aus Melodie und Energie, wirkt ab dem ersten Ton vertraut, da die Band ihre Einflüsse eindeutig aus dem Gitarrenrock der 80er und 90er Jahre zieht. Sie verschmelzen Genres wie Powerpop, Punk und Indie zu einem kraftvollen und erfrischenden Konglomerat und erinnern dabei an The Thermals oder Superchunk ohne ihre eigene Identität zu verlieren.

Die 11 neuen Songs auf „Please Don’t Take Me Back“ mit ihren überwältigenden Melodien sind gepaart mit herzzerreißenden und nachvollziehbaren Texten, die die universellen Narben (privat und politisch) der Pandemiejahre widerspiegelt.

Das Album ist nicht nur eine schöne Ergänzung zu Marthas Diskographie, es ist auch eine lebensbejahende und willkommene Platte in einer Zeit, in der es oft schwieriger wird, durch die Dunkelheit zu sehen. Wir empfehlen, Martha laut hören und mitsingen.

Norman Dietze (Bis aufs Messer)

Der Beitrag ist noch bis zum 26.10.2023 00:00:00 verfügbar.
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