High Fidelity - Destination X von Dead Moon
Ein Glück Mono. Das achte Album des Portlander Kulttrios Dead Moon wird nach über 20 Jahren erstmals wiederveröffentlicht. Vorsichtig remastered, aber zum Glück noch immer in Mono.
Dead Moon sind seit ihrer Gründung 1987 der Inbegriff von D.I.Y., "Do It Yourself". Dead Moon haben alles selbst gemacht, sie haben ihre Platten selbst aufgenommen und veröffentlicht und sie haben ihre Touren selbst organisiert. Fred Cole, Toody und Andrew Loomis haben mit den einfachsten Mitteln die größte Wirkung erzielt und damit die ehrlichsten Rock 'n' Roll Songs der Welt geschrieben.
Ähnlich wie die Ramones, spielten auch Dead Moon einen anachronistischen und zeitlosen Rocksound, der nicht nur vom Punk, sondern auch vom Blues stark beeinflusst war. Die völlig knorrige Musik Dead Moons zitierte sich immer wieder selbst und doch entstand ein düsterer Song nach dem anderen, die vor allem von Fred Coles schrägem "Nicht-Gesang" lebten.
Mit der Wiederveröffentlichung ihres achten Albums Destination X von 1999 bleibt das wichtige musikalische Erbe Dead Moons in Erinnerung, da tragischerweise Andrew Loomis schon 2016 und Fred Cole ein Jahr später verstorben sind. Eine Band, die man entweder liebt oder nicht versteht. Wir gehören ganz klar in die erste Kategorie.
Norman Dietze, Bis aufs Messer