Der 42-jährige veröffentlicht seit 20 Jahren Schallplatten, zuerst auf selbst aufgenommen Kassetten und CD-Rs, dann v.a. auf dem bekannten Indielabel Matador. Er war Gründungsmitglied der Band The War On Drugs und kollaborierte auf Schallplatte mit Courtney Barnett, Steve Gunn und dem Countrysänger John Prine. Kein Unbekannter also. Jetzt ist sein achtes Studioalbum "(watch my moves)" auf dem altehrwürdigem Jazzlabel Verve Records erschienen.

"(watch my moves)" hat das Unterwegs-Sein zum Thema. Allerdings eher als ein Traum, als ein Schweben in Zwischenwelten, als Wunsch und Ereinnerung. Die Bewegungen, die wir dem Titel folgend sehen sollen, spielen sich in Gedanken ab. Die Musik von Kurt Vile hängt zwischen Vergangenheit und Zukunft. Daraus ergibt sich so eine ganz eigene Geschwindigkeit.

Der Effekt wird verstärkt, in dem Kurt Vile wiederholt auf alte Songs referenziert. "Goin On A Plane Today" auf Neil Young's "Heart Of Gold", "Wages Of Sin" ist ein Bruce-Springsteen-Cover, "Like Exploding Stones" erinnert nicht nur der semantischen Ähnlichkeit im Titel nach an "Like A Rolling Stone", es ist auch wie der Bob-Dylan-Song eine Single-Auskopplung mit Überlänge (7:18 um genau zu sein). Lässige Musik für Nerds.

Text: Sebastian Hinz (HHV Records)