Recherche - Westliche Schiffe in russischer Schattenflotte
Gefährlich alte Tanker, die unter falscher Flagge und unterversichert russisches Öl transportieren – trotz Sanktionen. Sie sind Teil der russischen Schattenflotte. EU und NATO sprechen dabei von einer "Bedrohung" - auch für die Umwelt. Ein investigativer, internationaler Rechercheverbund, zu dem auch der Verbund von NDR, WDR und SZ zählen, zeigt jetzt: Für westliche Reeder war die "Schattenflotte" ein lukratives Geschäft. NDR-Reporter Antonius Kempmann berichtet darüber.
Westliche Reedereien haben seit Beginn des russischen Angriffskrieges sehr viele Tankschiffe in die russische Schattenflotte verkauft. Auch deutsche Reedereien profitierten von den umstrittenen Geschäften. Zu diesem Ergebnis kommt das internationale Rechercheprojekt "Shadow Fleet Secrets", an dem in Deutschland NDR, WDR und SZ beteiligt waren. Die russische Schattenflotte wird dazu genutzt, westliche Sanktionen gegen russisches Öl zu umgehen. Experten gelten die oftmals maroden Schiffe als Sicherheitsrisiko, weil von ihnen eine Umweltgefahr ausgeht und, weil sie mutmaßlich zur Spionage und Sabotage genutzt werden können. Die Recherchen zeigen, dass die verantwortlichen Reedereien außergewöhnlich hohe Gewinne mit den Verkäufen erzielten. Kritik kommt unter anderem vom Verband deutscher Reeder.