New York - UN-Generaldebatte im Schatten von Konflikten und Katastrophen

Joe Biden, Präsident der USA, spricht bei der Generaldebatte der UN-Vollversammlung © dpa/Michael Kappeler
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Es ist eine Woche der hektischen Betriebsamkeit bei den Vereinten Nationen. Am Montag hat der 2-tägige Nachhaltigkeitsgipfel der Staats- und Regierungschefs begonnen - heute nun beginnt die mehrtägige Generaldebatte. ARD-Korrespondentin Charlotte Voss berichtet darüber aus New York.

Die Auftaktrede von UN-Generalsekretär Antonio Guterres war eine Bestandsaufnahme der Welt: Guterres spannte einen Bogen von den jüngsten Naturkatastrophen - dem Erdbeben in Marokko, den Überflutungen in Libyen. Über das Bürgerkriegsland Sudan, die Beschneidung der Frauenrechte in Afghanistan, dem Hunger von mehr als 700 Millionen Menschen weltweit, dem Streben einiger Staaten nach Nuklearwaffen – und dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, den er erneut verurteilte und eine Ende forderte.

Die Weltgemeinschaft, so der Portugiese, sei geforderter denn je. Die Welt gerate aus den Fugen. 75 Jahre nach Unterzeichnung der UN-Menschenrechtscharta habe sich die Welt geändert, die UN und ihre Institutionen aber nicht. Womit sie Gefahr liefen, selbst zum Problem zu werden, statt Probleme zu lösen. Eine Anspielung auf den UN-Sicherheitsrat, den seine Vetomächte – USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien – immer wieder blockieren. Guterres Rede war ein Arbeitsauftrag an die 193 UN-Mitglieder: Kompromisse zu suchen und zu finden. Und sie als Erfolg und nicht als Niederlage zu sehen.