Angeschlagene Schweizer Großbank - Der tiefe Fall der Credit Suisse

Das Logo der Schweizer Bank Credit Suisse spiegelt sich in einer Pfütze in Zürich © Michael Buholzer/KEYSTONE/dpa
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Das Logo der Schweizer Bank Credit Suisse spiegelt sich in einer Pfütze in Zürich | © Michael Buholzer/KEYSTONE/dpa Download (mp3, 6 MB)

Nach dem Absturz ihres Aktienkurses am Mittwoch ergreift die zweitgrößte Schweizer Bank das Rettungsangebot der Schweizerischen Nationalbank SNB und will sich bis zu 50 Milliarden Franken leihen. Der Aktienkurs hat sich wieder berappelt. Aber in der Schweiz gehen die Debatten weiter –- über die Zukunft der angeschlagenen Großbank Credit Suisse und auch über die mögliche Verantwortung der Politik für das CS-Debakel. Wir sprechen darüber mit Florian Heider, wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Instituts für Finanzmarktforschung SAFE und Professor für Finance an der Goethe-Universität Frankfurt.

Die Schweizer Großbank Credit Suisse galt einmal als beste Bank der Welt. Jetzt steckt sie in einer existenziellen Krise. Mit dem dramatischen Kurssturz vom Mittwoch erreichte die Credit Suisse-Aktie ein neues Rekordtief – es war ein neuer schwarzer Tag in der Krisenchronik der Schweizer Traditionsbank.

Ein Crash von fast 30 Prozent. Ausgelöst durch ein kategorisches "Nein" des größten Aktionärs der Credit Suisse, der Saudi National Bank. Deren Präsident hatte es in einem Interview ausgeschlossen, der Schweizer Krisenbank im Ernstfall frisches Kapital zuzuschießen. Dass er auch sagte, dass die Credit Suisse kein zusätzliches Geld brauche, half nicht. Kaum war die Nachricht aus Riad in der Welt, stürzte der Aktien-Kurs ins Bodenlose. Denn schon länger kursieren Gerüchte über Liquiditätsprobleme der Credit Suisse. Im vergangenen Jahr haben Kunden 123 Milliarden Franken von ihren Konten abgezogen.

Die Schweizer Großbank befindet sich in einer schwierigen und teuren Umstrukturierung – beschlossen im vergangenen Herbst, nach einer langen Serie von Skandalen und Verlusten.