Doku im Ersten - Konfrontation - Markus Feldenkirchen trifft Ricarda Lang

Markus Feldenkirchen zusammen mit Ricarda Lang (Bündnis 90/Die Grünen) © WDR/Kathrin Heller
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Ricarda Lang wurde mit nur 27 Jahren Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, einer Regierungspartei. So jung war in Deutschland noch keine Parteivorsitzende vor ihr. Nun gab sie zusammen mit ihrem Co-Vorsitzenden Omid Nouripour am 25. September 2024 ihren Rücktritt bekannt. Erstmals nach dieser Ankündigung hat sie sich in einem exklusiven TV-Interview geäußert und spricht mit Markus Feldenkirchen offen über die Beweggründe dafür, ihre Enttäuschung und den Zustand der Grünen.

Ausschlaggebend für Ricarda Langs Entscheidung sei letztlich das schlechte Ergebnis von Bündnis 90/Die Grünen bei der Landtagswahl in Brandenburg gewesen. Der Rückzug sei ein persönlicher Schritt, den sie aus eigener Überzeugung vollzogen habe. Lang weist Gerüchte zurück, dass Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sie zu diesem Schritt gedrängt habe und betont, dass das Verhältnis zu ihm auch weiterhin von einem kollegialen Miteinander geprägt sei.

Sie nennt vor allem zwei zentrale Gründe für ihren Rücktritt: die zunehmende Entfremdung zwischen Politik und Bevölkerung sowie die tiefe Krise, in der sich Bündnis 90/Die Grünen nach mehreren Wahlverlusten befinde. Darüber hinaus äußert sich Lang kritisch zu den aktuellen strategischen Überlegungen innerhalb der Partei, die Grünen breiter aufzustellen - räumt aber auch eigene Fehler ein. Deutliche Worte findet sie zudem in Bezug auf aktuelle Diskussionen um Bündnis 90/Die Grünen und das politische Klima in Deutschland. Sie kritisiert, dass viele Akteure mehr daran interessiert seien, ihre eigene Macht zu sichern, als Verantwortung zu übernehmen.