Blockade von Bergkarabach - Journalist Eßer: "Aserbaidschan ist dabei ein Völkermord zu verüben"

Der Latschin-Korridor, die einzige Straße, die Armenien und Bergkarabach verbindet, wird seit Dezember durch Aserbaidschan blockiert © IMAGO/ITAR-TASS
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In der armenischen Enklave Bergkarabach leben schätzungsweise bis zu 120.000 Menschen. Seit Dezember 2022 blockiert Aserbaidschan die Verbindungsstraße nach Armenien. Internationale Experten warnen vor einer humanitären Krise und einem Genozid in der Region Bergkarabach. t-online-Redakteur Tobias Eßer beobachtet seit Monaten den Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan. Auf radioeins erklärte er, dass die Blockade das Leben der Menschen in jedem Aspekt beeinflusse. "Aserbaidschan ist dabei ein Völkermord zu verüben", so Eßer weiter.

Die Supermarktregale in Bergkarabach sind leer. Die Menschen haben nichts mehr zu essen. Lebensmittel sind rationiert. Für ungefähr 120.000 Armenierinnen und Armenier droht eine Hungerkatastrophe in Bergkarabach. Die Region ist vom Rest der Welt abgeschnitten.

Seit dem Krieg im Jahr 2020 ist Bergkarabach eine Insel umgeben von Aserbaidschan. Es gibt nur eine Straße, den Latschin-Korridor, über den normalerweise Laster mit Lebensmitteln von Armenien nach Berg-Karabach fahren können. Doch die ist seit Dezember blockiert. Der Konflikt um die kleine Bergregion im Kaukasus ist kompliziert. Armeniens Schutzmacht Russland ist geschwächt. Aserbaidschans Blockade stößt auf wenig Kritik aus der Deutschland und der EU. Aserbaidschan hat Öl und Gas.