Wahlkampf - Was können deutsche Parteien von den US-Demokraten lernen?
Kamala Harris' Kampagne läuft gut an. Das liegt auch an ihrer Performance in sozialen Medien und bei unsachlichen Themen. Lässt sich das Rezept auf die deutsche Parteienlandschaft übertragen? Wir sprechen mit Jana Faus, Sozialwissenschaftlerin und Politikberaterin.
Hohe Lebensmittelpreise, Klimakrise, Drogentote, Außenpolitik - alles Themen, die für den Wahlkampf um das Amt der US-Präsidentschaft eine Rolle spielen könnten. In den vergangenen Wochen und Monaten ging es aber oft um andere Dinge: etwa die Golf-Handicaps der Kandidaten oder das Lachen der Vize-Präsidentin.
Solche unsachlichen Themen spielten lange dem Trump-Lager in die Karten, das mit unterhaltsamer Performance, Diffamierung und teils dreisten Lügen punkten konnte.
Seitdem sich Joe Biden aus dem Wahlkampf zurückgezogen hat, ist aber eine neue Entwicklung zu beobachten: Kamala Harris Kampagnenstart wird von Beobachtern als großer Erfolg bewertet. Und das habe eben auch mit ihrem Umgang mit diesen unsachlichen Themen und sozialen Medien zu tun. So labelte ihre Kampagne den Herausforderer Donald Trump erfolgreich als "weird" (zu deutsch: befremdlich, merkwürdig). Sein Vize JD Vance wird noch dazu das Gerücht um eine sexuelle Vorliebe für Sofas nicht los.
Über den unsachlichen US-Wahlkampf und was deutsche Parteien davon lernen könnten, fragen wir Jana Faus. Sie ist Sozialwissenschaftlerin und Politikberaterin bei pollytix strategic research.