"Tag des Sieges" - Ende des zweiten Weltkriegs: Russlands Machtdemonstration am 9. Mai
Der russische Präsident Putin hat die Militärparade zur Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkriegs dazu genutzt, den Krieg gegen die Ukraine zu rechtfertigen. Er setzte ihn erneut mit der Verteidigung der Sowjetunion gegen Nazi-Deutschland gleich. Bundespräsident Steinmeier hatte dies gestern in seiner Gedenkrede im Bundestag als "Geschichtslüge" bezeichnet. ARD-Korrespondent Frank Aischmann berichtet darüber.
Die Siegesparade zum Ende des Zweiten Weltkriegs, am 9. Mai auf dem Roten Platz in Moskau, ist eine vielkritisierte Veranstaltung. In Putins Propaganda wird der Sieg über den Faschismus Hitler-Deutschlands oft zur Rechtfertigung des eigenen Angriffskriegs gegen die Ukraine missbraucht. Die Parade zeigte ein enormes Aufgebot an Militärtechnik, darunter erstmals Kampfdrohnen und Interkontinentalraketen. Über 11.000 Soldaten und 183 Stück Technik wurden präsentiert, um Russlands militärische Stärke zu demonstrieren und möglicherweise einzuschüchtern.
Putin betonte in seiner Rede, dass ganz Russland hinter der Militäroperation in der Ukraine stehe und stellte eine Verbindung zum historischen Sieg über den Faschismus her. Er bezeichnete die Ukraine als Neonazi-Regime, ohne das Land direkt zu erwähnen.
Putin erwähnte kurz die Unterstützung der Alliierten im Zweiten Weltkrieg, betonte jedoch die führende Rolle Russlands. Westliche Delegationen waren aufgrund des aktuellen Krieges nicht anwesend.