Putin-Kenner vom Kreml geschmiert? - Preisgekrönter Journalist Hubert Seipel soll Geld aus Russland erhalten haben
Nach Informationen des SPIEGELS und des ZDF soll der Journalist Hubert Seipel in den Jahren 2018 und 2019 auf indirektem Wege 600.000 Euro "Sponsorengelder" von dem russischen Oligarchen Mordaschow erhalten haben. Wir sprechen darüber mit Frederik Obermaier, Investigativjournalist für den SPIEGEL. Er führt seit April 2022 gemeinsam mit Bastian Obermayer paper trail media – eine Firma, die sich auf internationale Investigativrecherchen fokussiert.
Lange galt er als einziger westlicher Journalist, der nah an den russischen Präsidenten Wladimir Putin heran kam - so richtig nah. Hubert Seipel schrieb mehrere Bücher über Putin und drehte Filme, in denen er mit ihm jagen ging, ihn beim Eishockey-Training zeigte oder gemeinsam in der Limousine durch Moskau fuhr. Die deutsche Medienlandschaft feierte ihn dafür - Seipel gewann unter anderem den Grimme Preis und den Deutschen Fernsehpreis. Als Russland-Kenner war er regelmäßig zu Gast in deutschen Talkshows.
Im Laufe dieser Woche wendete sich das Blatt. Wie eine investigative Recherche des SPIEGEL und des ZDF ergeben hat, erhielt der Journalist über mehrere Jahre Zahlungen in Höhe von insgesamt 600.000 Euro aus dem Umfeld des Kreml. Damit erscheint die Unabhängigkeit Seipels mehr als fragwürdig.