Verhaltensbiologie - "Das unterschätzte Tier"
Wir Menschen haben Tiere schon viel zu lange unterschätzt – das muss sich ändern. Diese These vertreten eine Reihe von Wissenschaftlern in einem neuen Buch: "Das unterschätzte Tier". Aus verschiedenen Disziplinen beschreiben sie darin die größten wissenschaftlichen Erkenntnisse ums Thema Tier der letzten Jahrzehnte.
"Tiere sind rein instinktgetrieben und emotional eher simpel." Solche Annahmen haben lange das gesellschaftliche Tierbild geprägt. Tatsächlich sind die meisten Tiere emotional viel komplexer als angenommen, sie verspüren Fairness, brauchen soziale Nähe und haben ein klar nachweisbares Ich-Bewusstsein.
Der Verhaltensbiologe Niklas Kästner und seine Kollegen zeigen in ihrem Buch "Das unterschätzte Tier" einen Paradigmenwechsel im wissenschaftlichen Verständnis von Tieren auf. In der Biologie, in der Moralphilosophie auch in der Popkultur sind die letzten Jahrzehnte von einem ganz neuen Tierverständnis geprägt, das sich mit unserem modernen Umgang mit Tieren – von Massenhaltung zum Artensterben – in vielen Punkten nicht verträgt.
Ihr Ziel: Eine gesellschaftliche Debatte über unseren Umgang mit Tieren anzustoßen und sie in ihrer ganzen Komplexität wahrzunehmen.
Stephan Karkowsky spricht mit Dr. Niklas Kästner.