Kommentar von Hajo Schumacher - "Lambrecht hat nichts Verbotenes getan"

Hajo Schumacher im studioeins von radioeins im Bikini Berlin
radioeins/Beate Kaminski
Hajo Schumacher im studioeins von radioeins im Bikini Berlin | © radioeins/Beate Kaminski Download (mp3, 4 MB)

Verteidigungsministerin Lambrecht steht gerade in der Kritik, weil sie ihren Sohn in einem Helikopter der Bundeswehr mitgenommen haben soll. Rausgekommen ist das alles, weil ihr Sohn bei Instagram ein Foto aus dem Helikopter gepostet hatte. Rechtlich war alles einwandfrei, der Gast im Regierungshelikopter war angemeldet und bezahlt wurde sein Flugticket auch.

Bundesverteidigungsministerin Lambrecht hat sich erstmals zu der Kritik geäußert, ihren Sohn auf Dienstreisen mitgenommen zu haben. Sie verteidigte ihr Vorgehen, zeigte aber auch Verständnis für die Kritik.

Lambrecht stellte im Mittagsmagazin von ARD und ZDF klar: Rechtlich sei alles korrekt gelaufen. Die Kosten für die Mitreise ihres Sohnes in Flugzeugen und Hubschraubern der Bundeswehr habe sie übernommen. Lambrecht sagte: Als Ministerin habe sie wenig Zeit für ihr Privatleben. Sie wolle den Kontakt zu ihrem Sohn aufrecht erhalten - deshalb sei er mehrmals mitgereist. Lambrecht räumte ein, sie habe Verständnis dafür, wenn man das kritisch sehe. Sie wolle solche Reisen in Zukunft anders planen - als Konsequenz aus der Kritik. Man werde darauf achten, dass Vorwürfe dieser Art nicht wieder auftauchen können.

Lambrecht hatte ihren Sohn zuletzt in einem Helikopter der Bundeswehr zu einem Termin nach Schleswig-Holstein mitgenommen. Insgesamt war der Sohn sieben Mal auf Dienstreisen dabei, auch als Lambrecht noch Justizministerin war.

Die Kritik von der Opposition an Lambrecht reißt nicht ab - vor allem die von der Union. CDU-Chef Merz sagte: Wenn die Ministerin in ihren Dienstgeschäften so eifrig wäre wie bei der Mitnahme ihres Sohnes, dann stünde es um die Bundeswehr besser.

Ist die Kritik an Lambrecht berechtigt? Ein Kommentar von Hajo Schumacher, Kolumnist der Berliner Morgenpost.