radioeins Klimaminute - Jakarta zieht um
Jakarta versinkt. Schon jetzt liegen über 40 Prozent der indonesischen Hauptstadt unter dem Meeresspiegel. Nur die Hälfte aller Wohnhäuser ist an das Trinkwassernetz angeschlossen. Große Mengen Grundwasser, auch für Bauprojekte, werden illegal abgepumpt. Die schweren Bauten drücken den Boden zusammen, bis zu 25 Zentimeter im Jahr.
Jakarta versucht mit einer Mauer dagegenzuhalten, aber diese ist bereits marode und muss ständig geflickt werden. Bei Flut schwappt das Wasser schon über Teile der Mauer, einige, vor allem ärmere Teile der Stadt, mussten bereits aufgegeben werden. Und jetzt kommt der Anstieg des Meeresspiegels hinzu.
Ideen, um Jakarta zu retten hat es viele gegeben, umgesetzt wurde kaum eine. Zumindest die Politiker haben jetzt eine Lösung für sich gefunden. Die Hauptstadt von Indonesien zieht um. In den Urwald auf Borneo, ausreichend weit entfernt vom Meer. Davon, dass die neue Hauptstadt Nusantra mit erneuerbarer Energie versorgt werden sollte, ist aber nicht mehr die Rede. Indonesien bezieht 94% seiner Energie aus Kohle.