Kino King Knut Elstermann - Loving Highsmith

Wo in Paris die Sonne aufgeht // Was sehen wir, wenn wir zum Himmel schauen?

Loving Highsmith © Salzgeber & Co. Medien
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Loving Highsmith: Patricia Highsmith, die amerikanische Meisterin des psychologischen Kriminalromans, deren Werke fast alle verfilmt wurden, führte ein unstetes Leben zwischen den Kontinenten und schnell wechselnden Liebschaften. Dieser elegant montierte Film zeichnet streng chronologisch und sehr anschaulich ihre Biografie nach, ihre erzkonservative Herkunft aus Texas, die lieblose, gleichwohl bewunderte Mutter, ihre lange verdrängte Homosexualität, die frühen Erfolge.

Wo in Paris die Sonne aufgeht: Auch dieser großartige Film hätte alle Ehren verdient, beim Festival in Cannes 2021 war er für mich ein Palmen-Kandidat, ging aber leider leer aus. Der für hochemotionale Geschichten bekannte Jacques Audiard ("Ein Prophet", "Der Geschmack von Rost und Knochen") zeigt sich hier von einer anderen, ganz neuen Seite. Sein jugendfrischer Film basiert auf den grandiosen Werken des New-Yorker Comickünstlers Adrian Tomine, die in den 13. Bezirk von Paris verlegt wurden. Junge Leute, drei Frauen und ein Mann, leben in dieser Hochhausiedlung aus den 70ern, haben schnellen Sex, flüchtige Begegnungen, spüren aber auch die große Sehnsucht nach echten Bindungen.

Was sehen wir, wenn wir zum Himmel schauen?
Schon im vergangenen Berlinale-Wettbewerb lief dieses wunderbare Debüt des georgischen Regisseurs Aleksandre Koberidze, der in Berlin Film studiert hat: "Was sehen wir, wenn wir zum Himmel schauen?". Mit seiner poetischen Geschichte zweier Königskinder stellt er sich in die Tradition des magischen, georgischen Kinorealismus, den er auf eigenwillige und zauberhafte Weise erneuert.

Knut Elstermann mit seinen Filmtipps der Woche.