Stichwahl in der Türkei - Wie stehen die Chancen für Erdoğan und Kılıçdaroğlu?

Türkische Flaggen in Berlin © imago images/Müller-Stauffenberg
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Am Sonntag gibt es die erste Stichwahl in der Geschichte der Türkei. Insgesamt sind rund 64 Millionen Menschen aufgerufen entweder Amtsinhaber Erdoğan oder seinen Herausforderer Kılıçdaroğlu von der oppositionellen CHP zum Präsidenten zu wählen. Erdoğan gilt als Favorit. Er verpasste im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit nur knapp, Kılıçdaroğlu kam auf knapp 45 Prozent. Wir sprechen darüber mit Macit Karaahmetoğlu, SPD-Abgeordneter im Bundestag und stellvertretender Vorsitzender der Deutsch-Türkischen Parlamentariergruppe.

Es war eine Schicksalswahl, die in einem Kopf-an-Kopf-Rennen ohne Sieger mündete: Bei der Präsidentschaftswahl in der Türkei am 14. Mai 2023 konnte weder der amtierende Präsident Erdogan noch der Oppositionsführer Kilicdaroglu eine absolute Mehrheit für sich gewinnen. Insgesamt sind rund 64 Millionen Menschen erneut aufgerufen ihr Kreuz zu erneut setzen. Sollte Erdogans Herausforderer Kilicdaroglu die Wahl für sich gewinnen, würde das einen Machtwechsel nach 20 Jahren bedeuten.

Eine türkische Fahne ist an einen Zaun geknotet © imago images/Gustavo Alabiso
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Vor der Stichwahl in der Türkei - Dr. Hürcan Aslı Aksoy: Die Wahl ist frei, aber nicht fair

Es ist eine Schicksalswahl für die Türkei. Bleibt Erdoğan Präsident oder schafft es sein Herausforder Kilicdaroglu vom Oppositionsbündnis, nach 20 Jahren einen Machtwechsel in der Türkei zu vollziehen und das autoritäre Präsidialsystem Erdogans zu beenden. Wir sprechen darüber mit Dr. Hürcan Aslı Aksoy vom Centrum für angewandte Türkeistudien (CATS). Sie sagt, dass die Wahl zwar frei sei, aber nicht fair.