Wasserproben analysiert - Oder-Fischsterben: Greenpeace hält Bergbaukonzerne für Verursacher
Laut einem Untersuchungsbericht von Greenpeace Polen haben Salzwasser-Einleitungen der Bergbauindustrie das letztjährige Oder-Fischsterben ausgelöst. Der Bericht wurde gestern in Warschau veröffentlicht. Wir sprechen darüber mit Christian Wolter, Süßwasserexperte und Fischökologe am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei.
Über mehrere Wochen hinweg hat Greenpeace im Herbst und Winter Wasserproben in Polen analysiert. Und zwar an den Zuflüssen der Oder, in die mehrere große Steinkohleminen ihre Abwässer einleiten. Laut dem Abschlussbericht lag die gemessene Salzkonzentration an den Einleitungsstellen der Bergwerke zum Teil höher als in Meerwasser. Demnach habe das Salzwasser zur Massenvermehrung einer giftigen Alge geführt, die das Fischsterben auslöste.
Greenpeace Polen fordert nun u.a., dass die Einleitungen gedrosselt und Entsalzungsanlagen eingebaut werden müssen. Unabhängige Fischereiexperten begrüßten die Untersuchungen und halten die Ergebnisse für plausibel.
Das polnische Umweltministerium antwortete auf mehrere Anfragen des SWR nicht, ebenso wie der größte Minenbetreiber. Welche Konsequenzen nun gezogen werden, ist aktuell noch unklar, da die Greenpeace-Ergebnisse erst gestern in Warschau veröffentlicht wurden.