Brandenburg - Gesundheitsministerin Nonnemacher über Krankenhausreform: Wohnortnahe Versorgung muss erhalten bleiben

Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Bündnis 90/Die Grünen)
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Der Gesundheitsminister will die Krankenhauslandschaft umbauen. Seine Pläne stoßen nicht nur bei der Deutschen Krankenhausgesellschaft auf Kritik, Bayern, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein wollen die Rechtmäßigkeit prüfen lassen. Bei der Reform geht es darum, dass es drei verschiedene Klinikstrukturen geben soll. Ziel ist mehr Spezialisierung, aber auch eine andere Art der Finanzierung. Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Die Grünen) spricht sich auch für eine Redorm der Krankenhäuser aus. Dabei müsse aber eine wohnortnahe Versorgung erhalten bleiben.

Wir müssen schon gucken, dass wir auch noch eine wohnortnahe Versorgung aufrecht erhalten - gerade was Notfälle angeht. Wir können jetzt nicht jedem sagen: jetzt geh mal mit deinem Problem nach Berlin oder Dresden. Da hört der Spaß auf. Und genau darum geht es: im Prinzip ist die Grundausrichtung (der Krankenhausreform) richtig. Wir müssen sehen, dass mehr Qualität ins System kommt, dass bestimmte Dinge wirklich an spezialisierten Zentren durchgeführt werden. Aber wir müssen auch sehen, dass die Leute ein Krankenhaus in der Umgebung finden."

Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Bündnis 90/Die Grünen)

Der Gesundheitsminister will die Krankenhauslandschaft umbauen. Seine Pläne stoßen aber auf Kritik, da einige Kliniken zukünftig nur noch eine Basisversorgung anbieten sollen.

Äußerst schwierig - so beschreibt der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, die wirtschaftliche Situation der Kliniken. Er fordert angesichts der gestiegenen Energiepreise schnelle Hilfe, sonst drohen mehr Pleiten und auch Versorgungslücken. Darüber wurde gestern beim Krankenhausgipfel diskutiert. Vor allem ging es aber um die Folgen der von Gesundheitsminister Karl Lauterbach angestoßenen Krankenhausreform. Der Minister will die Häuser von wirtschaftlichem Druck befreien. So soll das Abrechnungssystem der Fallpauschalen weitgehend abgeschafft werden. Die Patientinnen und Patienten sollen im Mittelpunkt stehen. Die Reformpläne sehen auch vor, die Krankenhäuser in verschiedene Leistungskategorien einzuteilen. Kleine Kliniken sollen Grundversorger werden. Komplexe Eingriffe sollen nur noch in entsprechend spezialisierten Einrichtungen stattfinden.

Neben weiteren Bundesländern steht auch Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher von den Grünen der geplanten Reform skeptisch gegenüber.