Thema in "Die Weber" am 4. Oktober - Digitale Verdummung oder digital smarter?

Zwei Gesichter mit leuchtender Glühbirne und Fragezeichen © IMAGO/Ikon Images
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In der heutigen digitalen Welt nutzen wir immer weniger traditionelle Methoden wie das Schreiben mit der Hand oder das Lesen gedruckter Karten. Stattdessen greifen wir auf Smartphones, Navigation und Sprachnachrichten zurück. Matthias Nürnberger, Oberarzt für Neurologie an der Uniklinik Jena, erklärt auf radioeins, dass unser Gehirn sich an diese neuen Technologien anpasst. Fähigkeiten wie das Kartenlesen werden weniger genutzt, was als digitale Amnesie oder Google-Effekt bezeichnet wird. Dies bedeutet jedoch nicht, dass wir "verdummen", sondern dass unser Gehirn Informationen anders verarbeitet.

Wir kennen es alle: Dank Smartphone und Computer schreiben wir weniger mit der Hand, wir nehmen Sprachnachrichten auf, um mit Menschen zu kommunizieren, und suchen via App den richtigen Weg von A nach B. Aber ist das vielleicht alles gar nicht so gut für uns? Verlieren wir durch die Nutzung von Instant-Messaging-Diensten, Routenplanern im Internet und Co. vielleicht viele Fähigkeiten? Darüber möchten wir am Freitag mit Ihnen in "Die Weber" sprechen.

Schon heute haben wir einen Blick auf den Forschungstand mit Matthias Nürnberger, Oberarzt für Neurologie an der Uniklinik Jena, geworfen. Digitale Tools verändern die neuronalen Netzwerke im Gehirn, was messbar ist, sagt er. Probleme wie Konzentrationsschwächen und eine verkürzte Aufmerksamkeitsspanne sind jedoch nachweislich vorhanden, besonders bei der jüngeren Generation. Um diesen Effekten entgegenzuwirken, empfiehlt Nürnberger, Bücher zu lesen oder längere Hörbücher zu hören, um das Gehirn wieder anders zu stimulieren.

Die Weber
radioeins

Freitags | 10-13 Uhr - Die Weber

In unserer unendlich komplexen Welt wissen alle Bescheid und sagen gern ungefragt, wo's langgeht. Wo man hinschaut, überall und zu allem gibt es Expertinnen und Experten. Millionen Menschen sind die besseren Fußballtrainer, Paartherapeuten und Politikauskennerinnen. Nur Sie hat mal wieder keiner gefragt! Dabei sind Sie bestimmt auch ein Profi in einer ganz besonderen Disziplin des Alltags.