Ein Regentropfen, der dabei ist, wenn das Reich des Herrschers Assurbanipal untergeht - und auch 2.000 Jahre später, bei der Geburt des Mannes, der die assyrische Keilschrift entziffern wird. Derselbe Regentropfen findet sich 150 Jahre später in der Trinkflasche eines jesidischen Mädchens, das dem Genozid an ihrem Volk entflieht. Und schließlich wird der Regentropfen von einer Forscherin getrunken, die daran glaubt, dass das Wasser ein Gedächtnis hat. Von den Quellen der Erzählkunst bis zur neusten Wissenschaft spannt Elif Shafak einen schillernden Bogen in ihrem Roman "Am Himmel die Flüsse" und folgt dabei tatsächlich dem Weg eines einzigen Regentropfens.
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