Album der Woche - Wild-Haired von Telquist

vorgestellt von Claudia Gerth

Wild-Haired von Telquist
Wild-Haired von Telquist | © Blickpunkt Pop (Warner)

Musik zwischen Hip Hop und Shoegaze gibt’s nicht? Gibt’s Doch: Das neue Album von TELQUIST ist samplebasierter Indiepop. Klug, interessant und chillig zugleich.

Hinter dem Projekt TELQUIST steckt der Regensburger Musiker Sebastian Eggerbauer, der mit "Wild Haired" die berühmte Hürde des zweiten Albums bravourös genommen hat. Schützenhilfe bekam er dabei von dem Wiener Musikproduzenten Mario Fartacek. Der Albumname stammt aus einem Jack Kerouac-Roman und soll die Glückseligkeit beschreiben, die man fühlt, wenn man sich die Freiheit nimmt, außerhalb der Gesellschaft zu stehen.

Symbolisch dafür ist die "ungemachte" Frisur. Sein neuer Song "Mojo" besteht u.a. aus Samples von der legendären US-amerikanischen Sängerin Odetta, und zwar aus Teilen ihres Songs "Hit or Miss". Für "Nostalgia", für den letzten Song auf dem neuen Telquist-Album, hat Eggerbauer einen Oberton-Gesang derart zerhäckselt und neuzusammengesetzt, dass eine Melodie entsteht. Übrigens: Sein Song "Taste", den er im letzten Jahr schon vorab herausbrachte, entwickelte sich zu einem kleinen radioeins-Hit.



Den Projektnamen Telquist hat sich Eggerbauer ausgedacht. Das Wort, unter dem er Musik veröffentlicht, sollte nicht zuvor schon eine Bedeutung haben. Man sollte keine Referenz zu Serien, Büchern oder anderen Musikern finden. Deshalb habe er mit Silben jongliert und mochte schließlich den Klang des Wortes, sagt Eggerbauer. Der Musikpreis seiner Wahlheimat Regensburg hat ihm einige Türen geöffnet, jetzt hofft er, dass es bald wieder auf die Bühne gehen kann. Dann wird aus Einzahl Mehrzahl – Aus dem Projekt TELQUIST wird eine Band. Wir können es kaum erwarten.

(Claudia Gerth)

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