Album der Woche - Once Twice Melody von Beach House

Once Twice Melody von Beach House
Once Twice Melody von Beach House | © Bella Union

Mit Anfang 20 lernen sich Victoria Legrand und Alex Scally in der Indie Rock Szene Baltimores kennen. Über Freunde von Freunden. Sie seien verwandte Geister gewesen, sagen sie – und sind es noch heute. Dass sie professionell erfolgreich als Duo Beach House Musik machen würden, haben die beiden bei ihrem ersten Treffen nicht für möglich gehalten. Doch schon ihr Debüt Album vor mehr als 15 Jahren wurde von der Kritik als mystische Überraschung des Indie-Pop gefeiert.

"Once, Twice, Melody" ist nun ihr achtes Studioalbum – und im Gegensatz zu ihrem Debüt hört man, dass über die Jahre Synthesizer und Gitarren ausgetauscht und irgendwie „schicker“ wurden; das Umfeld ihres Dream-Pop-Sounds klarer. Beach House lösen sich heute geradezu in ihren Melodien und Rhythmen auf, und klingen dabei grandioser denn je.



Ihre Musik solle etwas Offenes sein – ein Ort, sich zu erfreuen, verliebt zu sein, erzählt Victoria Legrand. Und Alex Scally fügt hinzu, das neue Album sei wie ein Fantasy-Buch, in dem man alles Mögliche entdecken könne, auf Reisen geht, oder sich einfach verlieren kann. Schlägt man den Erzählband "Once Twice Melody" von Beach House auf, finden sich darin keine konkreten Ereignisse, Texte und Musik bewegen sich immer im Abstrakten – und sind auf alle möglichen individuellen Lebenssituationen übertragbar.

Dennoch vermittelt auch dieses Beach House-Album ein bestimmtes Gefühl und gewisses Setting, in dem die beschriebenen Geschichten spielen. Sommersonne und unbeschwerte Nachmittage, aber vor allem Nächte sind das. Situationen die besonders schön zu sein scheinen, wie auch jene, die uns das Wesentliche deutlich machen: Freundschaften, Liebe, aber auch unsere eigene Vergänglichkeit.

Laurina Schräder, radioeins

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