Album der Woche - Heavy Sun von Daniel Lanois

Heavy Sun von Daniel Lanois
Heavy Sun von Daniel Lanois | © Dualtone Records (Spv)

Seit er ein Kind war, liebe er die Hammondorgel, sagt der elfmalige Grammy-Gewinner Daniel Lanois. Deswegen trete dieses Instrument so prominent auf seinem neuen Album "Heavy Sun" in Erscheinung. Der Kanadier schrieb Rockgeschichte, indem er die Platten von U2, Bob Dylan oder Neil Young produzierte.

Doch er schrieb auch immer wieder eigene Musik und mit "Heavy Sun" geht er durch die geschwungenen Pforten des Gospels und Souls. Musik, die erbaulich wirkt in der momentanen Situation. Heavy Sun heißt nicht nur das Album, sondern auch seine Band bestehend aus Rocco DeLuca (Gitarre), Johnny Shepherd (Gesang und Orgel) und Jim Wilson (Bass).



Dieses Album zeigt, dass Lanois ein ebenso begnadeter Mitmusiker ist, wie ein Schöpfer von atmosphärischen Produktionen für Megastars, denn er kann sich in Zurückhaltung üben, um den herrlichen Harmonien und dem Gesang, sowie den Orgeleinlagen von Johnny Shepherd genug Platz einzuräumen. Der Klang von Orgelmusik hat einfach etwas sehr Einladendes und drückt ein Gefühl der Freude aus, findet Daniel Lanois. Ebenso wie es ein großer Baum tut, wie der Árbol del Tule in Mexiko. Ihm hat Lanios den Song "Tree of Tule" gewidmet. Dieser Baum gehört zu den größten Lebewesen der Welt. Unter ihm versammeln sich die Menschen – Ein Ort des Friedens und der Verbindung mit der Natur.

Ein Ort, an den der Song "Way Down" anschließt. Ein Song, über den Daniel Lanois sagt: "Ich denke, wir alle hoffen, die nächste Dimension zu finden. Alle Menschen haben diese Neigung. Manche trinken vielleicht Alkohol oder nehmen eine Droge, um in die andere Dimension zu gelangen. Aber in diesem Fall lassen wir das beiseite und stellen uns vor, dass wir durch eine Art Reise der Freundlichkeit und Rücksichtnahme diesen anderen Ort entdecken können." Einer der magischsten Songs auf dem neuen Album und vielleicht hat gleich der Eröffnungstrack der Platte die wichtigste Botschaft: "Lasst euch die Freude nicht nehmen, denn das ist eine Verantwortung, die wir alle haben."

Claudia Gerth, radioeins

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