Plattenkritik - This Is A Photograph von Kevin Morby

This Is A Photograph von Kevin Morby
This Is A Photograph von Kevin Morby | © Dead Ocean

So abwechslungsreich klang noch kein Album von Kevin Morby. Jeder Track ist eine Überraschung und genau so sollte ein neues Album sein. Vertraut im Klang und trotzdem neu. Nach seinem sehr sparsam arrangierten Album „Sundowner“ (2020), präsentiert sich der Musiker aus Missouri nun prachtvoll und zeigt seine Essenz als Songwriter.

Die Idee zu dem Album entstand aus einem Schock heraus. Sein Vater musste ganz plötzlich ins Krankenhaus und Kevin Morby begann in alten Familienalben zu blättern, um sich abzulenken. Dort stieß er auf alte Fotos seines Vaters und ihm wurde die Vergänglich bewusst. Dass danach die Welt zum Stillstand kam und Ängste und Unsicherheit das Leben bestimmte, inspirierte ihn zu neuen Songs.

Die nahm er dann nicht allein zu hause allein, sondern sein Freund & Produzent Sam Cohen brachte zahlreiche musikalische Gäste mit ins Boot. So gibt es neben seiner Tourband auch Streicher, Bläser und Melodika zu hören. Zum ersten Mal Aber singt er gemeinsam mit anderen, so sind Erin Rae, Waxahatchee oder Brittney Walker auf seinen Songs zu hören. Die große Schar an Mitwirkenden machen das Album zu einem Hochgenuss. Jeder Track enthält kleine feine Elemente, die aufhorchen lassen.

In einem Interview sagte der Musiker, er und seine Band haben versucht, all die Stile zu präsentieren, zu denen sie fähig sind.

Ein großer Songwriter war Kevin Morby schon immer, aber erst auf „This Is A Photograph“ erstrahlen seine Songs im richtigen Licht.

Carsten Wehrhoff