Plattenkritik - Ghost Woman S/T

Ghost Woman S/T
Ghost Woman S/T | © Full Time Hobby

Hinter Ghost Woman steht keine Musikerin oder Band (nur wenn es auf Tour geht), sondern der Multiinstrumentalist und Produzent Evan Uschenko. Allein in seinem Homestudio hat Evan Uschenko seine ganz eigene Vision des sixties Sound entwickelt. Der Kanadier setzt dabei besonders auf eine eher raue Produktion, mit viel Hall in Lo-Fi Manier.

Dass passt hervorragend zu seinen Songs, den er liebt den Sound der Kinks, der Garagerocker The Seeds oder Velvet Underground. Also bezieht sich seine Liebe zum Sound der 60er nicht auf die Superstars dieser Periode.

Evan Uschenko versucht die Stimmung von damals aufzunehmen und so klingt das Debüt von Ghost Woman sowohl retro als auch komplett im Hier und Jetzt. Ähnlich wie es Primal Scream gemacht haben. Auch Band wie die Allah-Las, Khruangbin & King Gizzard sind keine falsche Assoziation.

Auf seinem Debüt Album sind auch einige ältere Stücke zu hören, die er in den letzten Jahren veröffentlicht hat, doch die hat der Musiker neu arrangiert. "Ghost Woman" ist ein Album aus einem Guss und lässt sich perfekt durchhören.

Ob Ghost Woman mit diesem Konzept Erfolg haben werden, ist für den Musiker nicht die entscheidende Frage, sondern ob er selbst seine Musik gerne hört. Über Zuspruch würde er sich natürlich sehr freuen und den hätte er verdient.

Carsten Wehrhoff