Mitunter sind es die vermeintlichen „Fehler“, aus denen das Besondere entsteht: Als Toni Kater sich vor einigen Jahren mit dem Produzenten Ralf Goldkind (Lucilectric, Nina Hagen, Die Fantastischen Vier) in dessen Studio traf, um an ihrem nächsten, „normalen“ Album zu arbeiten, lief es irgendwie nicht rund. Trotz aller Mühe waren die Ergebnisse nicht zufriedenstellend. Damit das Ganze aber nicht völlig vergebens war, setzte sich Toni Kater in die Gesangskabine und sang ein paar sogenannte Vokalisen ein, wortlose Gesangsmelodien. Die nutzte wiederum später Goldkind als Rohmaterial, um sie auseinanderzunehmen, neu zusammenzusetze, damit herumzuspielen – die Geburtsstunde von „Gingua“.

Toni Kater war begeistert, stieg mit ein, und irgendwann entstand daraus eine so einnehmende Klangcollage, dass der Gedanke nahelag, diese nicht nur als Album zu veröffentlichen, sondern auch auf ungewöhnliche Art auf die Bühne zu bringen: im quadrophonen Surround-Sound, bei dem das Publikum nicht nur von vorne, wie bei Konzerten üblich, sondern von allen vier Seiten beschallt wird, und so ganz in der Musik versinken kann. Nicht einmal „normale“ Songtexte lenken ab – der Großteil von „Gingua“ wird in Fantasiesprachen gesungen. Jede Aufführung enthält auch ein Element der Improvisation, so dass die Musikerin sich gemeinsam mit dem Publikum auf eine klangliche Erkundungsreise begibt.

Ein bisschen mehr dazu, beziehungsweise zu dem, was das Publikum am 20. und 21.10 im Theater „Andere Welt Bühne“ in Strausberg erwarten kann, und was diesen Ort so besonders macht, erzählt Toni Kater, wenn sie heute für ein Interview zu Gast bei radioeins im studioeins im Bikini ist.